geistigen Arbeitern gesprochen habe; es war nur des historisschen
Zusammenhanges wegen. Sie waren nicht Arbeiter im mo-
dernen Sinne, diese Intellektuellen aber sind im Verlauf der
Jahrhunderte geistige Arbeiter und Lohnarbeiter geworden, die
gezwungen sind, auf dem Arbeitsmarkt zu kämpfen.
Nun sehen wir, daß die alten Ideologien von Standesehre
und von Dienssttreue für diese Kategorien Menschen gar keinen
Sinn mehr haben außer einem falschen. Der Chef, der seine
Industrieangestellten mit Ehre zahlen wollte, würde sich lä-
cherlich machen. Sie würden ihm sagen: Wir können davon
nicht leben, erst zahlen Sie uns das Gehalt, das wir brauchen,
um leben zu können. Treue! Das Wort Treue und Untreue
ist in den Angestelltengesetzen durch die Einrichtung der Kündi-
gungsfristen ersetzt worden, ist also gesetzlich oder durch Ver-
trag geregelt. Dienst! Man arbeitet nicht, um dem Chef einen
Dienst zu tun, man arbeitet für sich selbst, um zu leben, man
arbeitet für die Gesellschaft. Zwischen seinem eigenen Wohl
und der Gesellschaft steht der Chef. Jeder will gern der All-
gemeinheit und muß natürlich sich selbst dienen. Einer Person
zu dienen, das ist der Vorzug der Hunde, wenn ich das Wort
von Fichte aufnehmen kann. Der Gesellschaft zu dienen ist ein
erhabener Beruf, aber darauf kommt es ja heute noch garnicht
an. Der Dienst für die Gesellschaft wird nicht bezahlt. Wenn
der geistige Arbeiter das Größte schafft ~ er erhält nicht mehr
bezahlt, als sein Vertrag vorsieht. Die Leistung des geistigen
Arbeiters für die Gesellschaft fällt nicht ihr, sondern dem Un-
ternehmer zu und nicht einmal das ist ausgemacht, daß dieser
sie in seinen Profit ummünzen kann. Aber es ist wahrscheinlich:
Der Unternehmer kann auf Kosten der Allgemeinheit hohe Ge-
winne machen, der geistige Arbeiter hat der Allgemeinheit einen
U t Bent V Tutte ar keis CLC es,
wir nicht vom Dienst, reden wir von der Arbeit! Alle die wirt-
schaftlichen Kategorien desselben Menschenkreises sind gleichsam
auf den Kopf gestellt.
d) Die Brücken zum Besitz eingebrochen. Konsumenten-
interesse und Genossenschaften.
Die Menschen ändern ihre Ideologie, aber das ist noch drasti-
scher in anderer Beziehung! Im Wege des abgeleiteten Besitz-
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