Full text: Wert und Kapitalprofit

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kommen von bestimmter Höhe zu erwerben, und da diese Fähig- 
keit in der Statik per definitionem sich in dem tatsächlichen Bezuge 
genau dieses Einkommens auswirkt, so muß der Träger des Normal- 
einkommens dem „homme general“ Quetelets so nahe stehen, 
wie es für wissenschaftliche Zwecke irgend gefordert werden kann: 
er besitzt die mittlere Kraft und Beweglichkeit des Körpers, Geistes und 
Willens und die mittlere Folgsamkeit gegenüber den Normen und 
Wertungen seiner Gesellschaft. Diejenigen ihrer Mitglieder, die 
in einer dieser Eigenschaften geringer ausgestattet sind (ökonomisch 
gesehen: geringer; wir wissen leider, daß Unempfindlichkeit gegen- 
über den Strafgesetzen und Ehrgeboten der Gesellschaft eine 
seltenere, und darum unter Umständen höhere wirtschaftliche 
Qualifikation darstellt), ohne daß dieses Minus durch ein Plus bei 
einer der anderen Eigenschaften kompensiert oder überkompensiert 
wäre, sind unter dem Durchschnitt fähig und qualifiziert; und das 
gleiche gilt mit umgekehrtem Vorzeichen für die höheren Stufen*). 
Mit diesen Bestimmungen sind wir weit genug gediehen, um 
unsere Ergebnisse in arithmetischen Symbolen auszudrücken. Wir 
nennen das Einkommen eines normal Qualifizierten, der unter 
keinem Monopolverhältnis produziert, Z, den Zu- oder Abschlag 
für höhere oder geringere als die normale Qualifikation g, und 
den Zu-, resp. Abschlag. für die Produktion unter einem Monopol- 
verhältnis (je- nachdem der Produzent der Monopolist oder sein 
Kontrahent ist) z. 
Dann ist jedes Einkommen der Gesellschaft ausgedrückt in 
der Formel: 
e— EL IE: 
Aus dieser Formel für die Statik der Einkommen ergibt sich 
nun als einfaches Korollar die so lang gesuchte Theorie des „Tausch- 
wertes“ der einzelnen Produkte: 
Jeder Preis setzt sich zusammen aus dem Gewinne des Pro- 
duzenten und seinen „Selbstkosten“. Der Gewinn in der Statik 
ist das Einkommen, dividiert durch die Zahl der in der „Einkommens- 
periode“ verkauften Produkte. Nenne ich diese Zahl, die „Pro- 
duktivitätsziffer“, x, und die Selbstkosten der Einheit s, so läßt sich 
der statische Preis irgendeines Produkts ausdrücken durch das 
Einkommen seines Produzenten, dividiert durch die Produktivitäts- 
ziffer plus den Selbstkosten: 
= I) Wir kommen unten unter IV. 2. noch einmal antikritisch auf den Gegen- 
stand zurück. 
Fr. Oppenheimer, Wert und Kapitalprofit. 3. Aufl.
	        
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