Full text: Der Weg der Reparation

ZWEIUNDZWANZIGSTES KAPITEL 
DIE PARISER KONFERENZ 
VOM 2, BIS 4. JANUAR 1923 
Ich traf am 2, Januar 1923 in Paris mit dem Auftrag ein, mich 
zur Verfügung der Konferenz zu halten, falls sie die Absicht 
habe, den deutschen Plan kennenzulernen, Auf vertrauliche Er- 
kundigung bei der Reparationskommission erhielt ich den Rat, 
mit der Bekanntgabe des Planes noch zurückzuhalten und die 
Entwicklung der nächsten Tage abzuwarten. Zugleich sagte man 
mir, es bestehe wenig Aussicht, daß ich von der Konferenz über 
den deutschen Plan gehört würde; Frankreich würde vielleicht 
der deutschen Regierung anheimstellen, ihre Vorschläge schriftlich 
einzureichen. Es blieb mir daher, wenn ich nichts verderben 
wollte, nur übrig, ruhig zu warten, bis die Konferenz etwa den 
Wunsch äußern würde den deutschen Plan kennenzulernen, Dazu 
ist es bei der Schnelligkeit, mit der die Konferenz abgebrochen 
wurde, nicht gekommen, Keine der alliierten Regierungen hat die 
Mitteilung, daß die deutsche Regierung bereit sei, ihren Plan vor- 
zulegen, irgendwie beantwortet. 
Bei Eröffnung der Konferenz'am 2. Januar wurde von jeder 
beteiligten Regierung mit Ausnahme der belgischen ein Repa- 
rationsplan vorgelegt. 
Der englische Plan wollte die Reparation zugleich mit den 
europäischen interalliierten Schulden regeln, Die deutsche Schuld 
sollte auf der Grundlage der Vorschläge festgesetzt werden, die 
Sir John Bradbury bereits seit einiger Zeit ausgearbeitet hatte, 
Danach hatte Deutschland an Stelle der 132 Milliarden des 
Londoner Zahlungsplanes neue Obligationen in Höhe von 
206
	        
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