Full text: Denkschrift über die Maschinenindustrie der Welt, bestimmt für das Komitee B des Vorbereitenden Ausschusses der Internationalen Wirtschaftskonferenz des Völkerbundes

Wie aus den Produktionszahlen im Anhang (Punkt 3) ersichtlich, gelten die vorhandenen 
statistischen Angaben über die Maschinenproduktion bei den wichtigsten Produktionsländern 
für verschiedene Jahre, nämlich in der Vorkriegszeit für 1913 und 1914, in der Nachkriegszeit 
für die Jahre 1923, 1924 und 1925. Es muß deshalb der Versuch unternommen werden, aus 
den vorliegenden Angaben die Maschinenproduktion in der Vorkriegszeit für das Jahr 1913, 
in der Nachkriegszeit für das Jahr 1925 zu ermitteln. 
Für die Vereinigten Staaten lautet das Ergebnis der amtlichen Produktionserhebung 
für das Jahr 1914 auf 5420 Millionen Mark. Nun war aber im Jahre 1914 die Konjunktur 
gegenüber 1913 bereits merklich zurückgegangen: Die Produktion von Roheisen sank von 
1913 auf 1914 in den Vereinigten Staaten um 23%, die Produktion von Stahl um 25%, von 
Walzwerksprodukten um 26%, von Kohle um 10%. Dieser Produktionsrückgang dürfte 
in erster Linie durch das Nachlassen der Aufträge aus dem Eisenbahnbau, der Eisen- 
konstruktion und dem Baumarkt verursacht sein; in zweiter Linie wird der Maschinenbau 
daran beteiligt sein. Man kann also annehmen, daß die Maschinenproduktion um einen 
Prozentsatz zurückgegangen ist, der zwischen Kohle und Eisen liegt. Man wird infolge- 
dessen nicht stark fehlgreifen, wenn man bei den Maschinen einen Produktionsrückgang von 
etwa 20% annimmt. Auf diese Weise würde man für die Vereinigten Staaten 1913 eine 
Produktion von 6755 Millionen Mark erhalten. 
In der Nachkriegszeit liegen die Produktionsangaben für die Vereinigten Staaten für 
das Jahr 1923 vor, für England für das Jahr 1924 und für Deutschland für das Jahr 1925. 
Um die Produktion in den Vereinigten Staaten für das Jahr 1925 zu ermitteln, kann man 
den Rückgang des Beschäftigungsgrades im Maschinenbau der Vereinigten Staaten von 
1923 auf 1925 zugrunde legen. Der Beschäftigungsgrad betrug 1923 90% des Standes vom 
Juni 1920, im Jahre 1925 74,5%. Rechnet man mit Hilfe dieser Methode die Produktionszahl 
von 1923 auf 1925 um, so erhält man in Nachkriegswerten 12697 Millionen Mark, in Vor- 
kriegswerten 8465 Millionen Mark. 
Ermittelt man mit Hilfe desselben Verfahrens die Produktion in Großbritannien für 
das Jahr 1925, so erhält man statt 2 936 Millionen Mark im Jahre 1924 3010 Millionen Mark 
im Jahre 1925, da der Beschäftigungsgrad nach der in v. H. der Versicherten berechneten 
Arbeitslosigkeit in ‚General Engineering and Founding‘“ von 84,7% auf 87,4% ge- 
stiegen war. 
Für einige wenige im Rahmen der gesamten Weltnroduktion unbedeutende Länder 
kann mangels Unterlagen eine Errechnung der Produktion für das Jahr 1913 bzw. 1925 nicht 
erfolgen. Jedoch beeinflußt diese Tatsache das Gesamtergebnis nicht, da der Anteil dieser 
Länder an der Gesamtproduktion nur 2—-3% beträgt. 
Man erhält auf diese Weise die umstehende Tabelle. Die Gruppierung der einzelnen 
Länder ist die, die der Abbildung 1 entspricht. Dabei ist jeweils die Mitte der unteren 
und oberen Begrenzungszahlen, wie sie im Anhang für die Maschinenproduktion ver- 
schiedener Länder gegeben sind, angegeben. 
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