Der gegenwärtige Stand
der internationalen Maschinenstatistik.
Internationale Vergleiche des Zustandes und der Entwicklungstendenzen von Zweigen
der Fertigindustrie sind infolge des ungenügenden statistischen Materials außerordentlich
schwierig. Auch auf dem Gebiete des Maschinenbaues ist das vorhandene Zahlenmaterial
mangelhaft. Einmal stehen über die Maschinenindustrie vieler Länder überhaupt keine
ziffernmäßigen Angaben zur Verfügung, zum andern aber sind die vorhandenen Statistiken
in ihreın Inhalt und ihrem methodischen Aufbau so verschiedenartig und teilweise so unvoll-
kommen, daß mit ihnen internationale Vergleiche in vielen Fällen unmöglich sind. Es ist
also notwendig, dem beigefügten statistischen Material folgende kritische Bemerkungen vor-
anzuschicken:
A. Vorhandene bzw. fehlende Statistiken.
Zu Punkt 2) Produktionskapazität. — Genaue Angaben über die Produktionskapazität der
Maschinenindustrie fehlen für alle Länder. Über die Methoden einer annähernden Berech-
nung ist oben im zusammenfassenden Teil das Notwendige gesagt.
Zu Punkt 3) Tatsächliche Produktion. — Das wichtigste Material zur Beurteilung des
Maschinenbaues der Welt sind Statistiken über den Produktionsumfang dieses Industrie-
zweiges in den verschiedenen Ländern. Hier bestehen größere Lücken, so daß man, um über-
haupt ein Bild von der internationalen Verbreitung des Maschinenbaues zu geben, teilweise
auf Schätzungen angewiesen ist. Von den insgesamt 21 Ländern, welche eine Maschinen-
inGustrie in nennenswertem Umfange besitzen*), veranstalten, soweit bekannt, nur 9
regelmäßige amtliche Erhebungen über den Produktionswert ihres Maschinenbaues. Es sind
dies — ohne Berücksichtigung der Vergleichbarkeit der betreffenden Statistiken — die Länder:
Vereinigte Staaten (früher alle fünf, jetzt alle zwei Jahre), Schweden (jährlich), Kanada
(jährlich), Niederlande (jährlich seit 1920), Dänemark (jährlich), Ungarn (jährlich), Australien
(jährlich), Neuseeland (jährlich) und Rußland (jährlich). In Großbritannien ist im Jahre 1925
eine anıtliche Produktionserhebung durchgeführt worden, deren Ergebnisse jedoch noch nicht
vorliegen. Für Großbritannien und für Deutschland stehen aber Ergebnisse von privaten Er-
hebungen (Erhebungen von Spitzenorganisationen) zur Verfügung. Für Frankreich, die
Schweiz, Belgien, Tschechoslowakei, Österreich, Italien, Polen, Norwegen und Finnland
fehlen Produktionsziffern. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, daß für das eine oder
andere dieser Länder noch private Produktionsstatistiken vorhanden, aber nicht veröffent-
licht sind.
Zu Punkt 4) Zahl der beschäftigten Arbeiter, Zahl der Arbeitslosen. — Einen Anhalts-
punkt für den Produktionsumfang einer Maschinenindustrie bieten bei einem Fehlen von
Produktionsstatistiken Angaben über die Beschäfti gungszahl bzw. Arbeiter-
zahl der betreffenden Industrie. In Verbindung mit Produktionsstatistiken dienen sie
weiterhin zur Beurteilung der Bedeutung des Produktionsfaktors Arbeit in den verschiedenen
Maschinenindustrien. Als Quellen kommen hier einmal die allgemeinen, in verschiedenen
van !) Es sind dies (ungefähr in der Reihenfolge ihrer Maschi enausfuhrgröße nach dem Kriege): Ver-
cinigte Staaten von Amerika, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Schweiz, Schweden, Kanada, Nieder-
lande, Belgien, Tschechoslowakei, Österreich, Italien, Dänemark, Ungarn, Japan, Polen, Norwegen Finnland,
Australien, Neuseeland und Rußland. 2
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