Full text: Die politische Ökonomie des Rentners

Die Lehre vom Substitutionsnutzen . 
des Wintermantels mit 40 Florin beruht auf der „Antizipation 
eines Tatbestandes, der auf dem Markte erst geschaffen werden 
soll’.‘“. Deshalb nehmen „derartige subjektive Wertschätzungen 
auf ihr (der Menschen. N. B.) praktisches Verhalten auf dem 
Markte keinen anderen Einfluß, als irgendeine allgemeine Hoif- 
nung, die benötigte Ware um einen bestimmten Preis, z. B. um 
40 Florin, einkaufen zu können. Bekommt man sie um diesen 
Preis — gut; bekommt man sie nicht, so geht man trotzdem 
nicht ohne weiteres unverrichteter Dinge nach Hause, sondern 
legt die durch die Wirklichkeit getäuschte Hoffnung beiseite und 
überlegt, ob man nach seinen sonstigen Verhält- 
nissen bis zu einem höheren Preise mitbieten soll oder nicht®.“ 
Die Entscheidung darüber macht Böhm-Bawerk davon abhängig, 
ob sich dem Käufer nur ein einziger oder mehrere Märkte 
bieten. Im ersten Fall: „ist es der einzige Markt, so wird man 
ganz gewiß weiterbieten, und zwar nötigenfalls bis zur vollen 
Höhe des unmittelbaren Grenznutzens, den man vom Eeinzu- 
kaufenden Gut für ‘sich erwartet‘.‘“ ‚,...Man wird also — 
schließt Böhm-Bawerk (und dies ist das Ergebnis, auf das es für 
unsere Preistheorie ankommt) — zur Bildung der Preisresultante 
nicht nach Maßgabe des niedrigeren, auf die Voraussetzung 
eines bestimmten Marktpreises aufgebauten mittelbaren, 
sondern nach Maßgabe des höheren unmittel- 
baren Grenznutzens/beitragen“ Im zweiten Fall 
kann „die hypothetische Wertschätzung ... also allenfalls (!) be- 
wirken, daß er seine Kundschaft von einem Teilmarkt auf einen 
anderen Teilmarkt überträgt; allein sie kann nicht hindern, daß 
der volle Nachdruck der Schätzung bis zum unmittelbaren Grenz- 
nutzen irgendeinem Teile des Gesamtmarktes zugute kommt*°.“ 
Daraus der Schluß: „Subjektive Wertschätzungen, die auf der 
Vermutung basieren, das geschätzte Gut zu einem bestimmten 
Preise einkaufen zu können, bilden für unser Verhalten auf dem- 
jenigen Markte, auf welchem diese Vermutung realisiert werden 
will, zwar eine bemerkenswerte psychische Etappe, aber nicht 
dieendgültigeRichtschnur. Diese wird vielmehr auch 
hier durch die Rücksicht auf die Höhe des unmittelbaren 
Grenznutzen s gebildet*.“ 
. ?7 Böhm-Bawerk: „Grundzüge usw.‘, S. 516. Vgl. auch „Kapital und Kapital- 
Zins“ ..Bd. II, 1. Teil, S. 492.ff, 
S 1b. 5. 517. 
9. 1b. 5.518. 
0°]b:; 8.518. 
3 1b. S. 518 u. 519. 
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