Metadata: 10 Jahre Wiederaufbau

wie folgt: Landeshauptmann J. Mayer (christlich- 
;ozial), ab 9. Juni 1922 Landeshauptmann Dr. K, 
Buresch (cristlichsozial), Landeshauptmannstellver- 
:;reter F. Christoph (sozialdemokratisch), Landes- 
hauptmannstellvertreter J. Zwetzbacher (christlich- 
sozial), an dessen Stelle am 17. Februar 1925 Landes- 
hauptmannstellvertreter J. Reither (christlichsozial) 
‚rat, die Landesräte O. Helmer (sozialdemokratisch), 
A. Ja x (cqristlichsozial), J. Palme (sozialdemokratisch) 
and A. Segur (christlichsozial), an dessen Stelle am 
9. Juni 1922 Landesrat Dr. R. Beirer trat. Das 
Präsidium des damaligen Landtages bestand aus Prä- 
zident Ing. K. Jukel, der auch in der zweiten Wah!- 
seriode zum Präsidenten gewählt wurde und daheı 
diese Würde seit dem Bestande des selbständigen 
Landtages von Niederösterreich bekleidet, dem II. Prä- 
sidenten A. Ofenböck (sozialdemokratisch), ab 
9. Mai 1926 H..Schnofl (sozialdemokratisch), und 
dem 1. Präsidenten G. Prader (cristlichsozial), ab 
il. Jänner 1923 Dr. V. Mittermann (großdeutsch). 
Gesundheitswesen. 
Ein glänzendes Zeugnis für die Entwicklung der 
sozialen Fürsorge und Wohlfahrtspflege des Landes 
legt der im Jahre 1924 einsetzende Ausbau und Auf- 
schwung der niederösterreichischen Kran- 
kenanstalten ab. So wurde das Krankenhaus 
Gmünd neu geschaffen, das Krankenhaus Eggenburg 
vergrößert und mit einer chirurgischen Abteilung aus- 
gestattet, im Krankenhaus Mödling eine Abteilung für 
Lungenkranke errichtet, das Krankenhaus Stockerau 
wesentlich erweitert usw. Die Kosten für den Ausbau 
und die Ausgestaltung der Krankenanstalten, ein- 
schließlich der in Ausführung begriffenen Projekte, 
belaufen sich auf annähernd 6,000.000 Schilling. 
„iegehalle der niederösterr. Kinderheilstätte Krems a. d.Donau 
Jer Pavillon des Landes Niederösterreich in der Lungenheil- 
stätte Grimmenstein 
Hieher gehört aber auch vor allem das große 
Zebiet der Gesundheitsfürsorge und im beson- 
leren die Tätigkeit im Kampfe gegen die große 
Volksseuche, die. Tuberkulose. Das Land Nieder- 
5sterreich hat auch in der richtigen Erkenntnis der 
Wichtigkeit dieser Maßnahmen. die großen Kosten der 
Zrbauung einer Lungenheilstätte nicht gescheut. So 
wurde in diesem Jahre der aus Landesmitteln erbaute 
Landespavillon in der Volksheilstätte Grimmen- 
stein der Oesterreichischen Gesellschaft vom Roten 
Kreuze dem Betriebe übergeben und dadurch für weitere 
30. an Tuberkulose erkrankte Landeskinder die Auf- 
1ahme in eine Heilstätte ermöglicht. Weiters hat das 
"and Niederösterreich die Entwicklung der Tuber- 
<ulosenfürsorge dadurch gefördert, daß es die im 
Lande bestehenden Tuberkulosefürsorgestellen, die 
zum Großteil vom Landesverein vom Roten Kreuze 
für Wien und Niederösterreich erhalten werden, sub- 
ventioniert. Der weitere Ausbau dieser Art von Ge- 
sundheitsfürsorge ist beabsichtigt. 
Jugendfürsorge. 
Das Land Niederösterreich hatte vor dem Kriege 
zwar eine ausgedehnte Anstaltsfürsorge für alle Arten 
hilfsbedürftiger Kinder. Die offene Fürsorge "dagegen, 
welche das Kind im Rahmen der Familie erfassen soll 
and sich dabei auf die berufliche Vormundschaft 
stützt, wurde in Niederösterreich erst während der 
Kriegsnot eingeführt. Die im Kriege entstandenen 
Landesberufsvormundschaften wurden in ihrem Wir- 
kungskreis wesentlich erweitert und zu einer Institution 
der gesamten Jugendfürsorge umgebildet. Wie um- 
fassend die Fürsorge des in den ersten zehn Jahren 
der Republik ausgebauten Landes-Jugendamtes war, 
mögen einige Ziffern zeigen: Es stehen heute unter 
der Vormundschaft der Bezirksstellen des Amtes 
46.138 Mündel, zu welchen noch viele Tausende von 
Kindern kommen, welche in den Mutterberatungs- 
stellen befürsorgt werden, die Horte besuchen und 
in die Berufsberatungsstellen kommen. Ferner wur- 
den in dem vergangenen Jahre 1027 nicht weniger
	        
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