204 Der Freiheitskampf der unterdrückten Völker und die Gewerkschaften.
Zu diesem Zweck muß in jedem Lande eine aktive Kampagne zur Popularisierung der
Anwendung von Teilstreiks und des Generalstreiks geführt werden. Die vom Kongreß gegen
koloniale Unterdrückung und Imperialismus gefaßten Beschlüsse und Resolutionen müssen
von der Gewerkschaftspresse der ganzen Welt veröffentlicht und in weitestem Maße unter
den Arbeitern in Stadt und Land verbreitet werden.
Angesichts der auf die Rivalität unter den verschiedenen imperialistischen Staaten der
Welt zurückzuführenden beständigen Kriegsdrohungen und zur wirksamen Unterstützung
des Freiheitskampfes der Völker für ihr Selbstbestimmungsrecht, proklamieren die Gewerk-
schaftsvertreter auf dem Kongreß gegen koloniale Unterdrückung und Imperialismus Jaut,
daß die internationale gewerkschaftliche Einheit heute mehr denn je notwendig ist. Sie
wenden sich an den Internationalen Gewerkschaftsbund in Amsterdam, an die Rote Ge-
werkschafts-Internationale in Moskau und alle anderen, den bestehenden Internationalen
nicht angeschlossenen Organisationen, und fordern sie im Namen der 7962 000 Gewerk-
schaftsmitglieder, welche sie vertreten, auf, aufs schnellste eine Vereinbarung für die
Schaffung einer einheitlichen Gewerkschafts-Internationale, welche die Gewerkschaften der
fünf Weltteile und die Arbeiter aller Rassen und Farben umfaßt, zu treffen.
Eine einheitliche Gewerkschafts-Internationale ist allein imstande, einen Damm Zu er-
richten, an welchem alle imperialistischen Kriegsversuche scheitern werden.
Die unterzeichneten Gewerkschaftsvertreter fordern die Gewerkschaften aller Länder
dringend auf, endgültig mit der gegenwärtig noch zwischen weißen und farbigen Arbeitern
bestehenden Trennung Schluß zu machen. Alle Arbeiter ohne Unterschied müssen in Ört-
lichem, nationalem und internationalem Maßstabe in den gleichen Gewerkschaftsorganisationen
erfaßt werden.
Das Gewerkschafts-, Koalitions-, Versammlungs- und Streikrecht, die Rede- und Presse-
freiheit müssen für alle Arbeiter der Kolonial- und Halbkolonialländer erobert werden.
Während die Arbeiter der unter imperialistischer Herrschaft stehenden Länder nicht
vergessen dürfen, daß das Gewerkschaftsrecht im offenen Kampf erobert werden muß,-so
müssen die Arbeiter und Gewerkschaften der imperialistischen Unterdrückungsländer gleich-
falls energisch kämpfen, um ihre Kapitalisten zu zwingen, den Arbeitern und Bauern der
Kolonien dieses Recht zu gewähren.
Die Trennung nach Rassen, Farben und Arbeiterkategorien, die nationale und inter-
nationale Spaltung der Gewerkschaftsorganisationen dienen nur den Interessen der Kapi-
talisten und Imperialisten, welche ihre Herrschaft nur wegen dieser Spaltung und wegen
der ungenügenden Organisierung der Arbeiter fortsetzen können.
Nieder mit der kapitalistischen Ausbeutung und der imperialistischen Unterdrückung!
Es lebe die Vereinigung der Arbeiter und der Unterdrückten der ganzen Welt!
Es lebe die internationale Gewerkschaftseinheit!
Für die englische Minoritätsbewegung: Harry Pollitt;
für die mexikanische Gewerkschaftskonföderation (C.R.O.M.): Edo Fimmen;
für die britische Bergarbeiterföderation: S. O0. Davies;
für die Unitarische Allgemeine Arbeitskonföderation von Frankreich: A. Herelet;
für den Allchinesischen Gewerkschaftsbund und die Streikkomitees von Hongkong und
Kanton: Chen Kuen;
für den Kwantunger Rat der Arbeiterdelegierten: Li Kuetsai ;
für die Internationale der Bildungsarbeiter: Vernochet;
für den Metallarbeiterverband von Kanton: Li Kuetsai;
für den belgischen Bekleidungsarbeiterverband: Liebaers;
für die südafrikanische Gewerkschaftsföderation (weiße Arbeiter): Daniel Colraine ;
für die Opposition in der südafrikanischen Gewerkschaftsunion (farbige Arbeiter)
A. La Guma;
für den Allchinesischen Metallarbeiterverband: Li Kuetsai;
für den mexikanischen Landarbeiterverband: Julio A. Mella;
für das Gewerkschaftskartell von Tampico (Mexiko) J. Martinez;
für den Gewerkschaftsbund von Venezuela: GC. Quijano;
für die Arbeiterföderation von Kuba: A. Sotomayor ;
für den nordamerikanischen Negerarbeiterkongreß: R. B. Moore.