Full text: Psychologie der Werbung

Thomas Mann bürgt mir dafür, daß das Buch gut sein muß.“ 
Mehrere andere sprachen sich ähnlich aus. 
Auch die Hervorhebung des im Roman behandelten Problems 
und die Bezugnahme auf andere Werke des Verfassers scheinen 
kauffördernder zu wirken als bloße Textproben und die anderen 
in den Versuchen behandelten Faktoren. Eine Versuchsperson 
betonte als besonders wertvoll, daß der Waschzettel, der nur das 
Problem des Romans hervorhebt, vom Inhalt nichts verrate und 
daher der Erwartung keine Schranken setze. Eine andere sagte, 
der Bericht über andere Werke des Verfassers dokumentiere 
eine Eigenart desselben, aus der zu entnehmen sei, daß das neue 
Buch gut sei. Die Textprobe wurde mehrfach deshalb abgelehnt, 
weil sie zu wenig Totaleindruck vermittelt. Daß die Inhalts- 
angabe, weil sie der Spannung zu wenig Raum läßt, ungünstig 
wirkt, wurde schon bei den Versuchen über den subjektiven, ob- 
jektiven und kombinierten Waschzettel gesagt und auch jetzt, 
abgesehen von der eben vorhin erwähnten Bemerkung, von den 
Versuchspersonen. betont. Eine Versuchsperson sagt bezüglich 
des Waschzettels mit Inhaltsangabe geradezu: „Der Waschzettel 
könnte mich verleiten, das Buch gar nicht zu lesen. Die Span- 
nung im guten Sinne ist fort.“ Daß der Hinweis auf das Urteil 
einer angesehenen Zeitung bei unseren gebildeten Versuchs- 
personen wenig Respekt einflößte, ist begreiflich. Denn man hat 
allmählich gelernt, die Zeitung nicht zu überschätzen. Eine Ver- 
suchsperson sagt: „Was so eine Zeitung sagt, selbst wenn sie an- 
gesehen ist, ist mir gleichgültig.“ Eine andere bemerkt: „Dieses 
Motiv, eine angesehene Zeitung als Autorität anzuführen, ist 
mir zu abgenützt.“ Ähnlich wurde der Appell an die literarisch 
Gebildeten beurteilt. Daß endlich Waschzettel, die nur die 
schöne Ausstattung eines Romans betonen, wenig kauffördernd 
wirken, ist selbstverständlich. 
Der Umstand, daß die Anpreisung des Buches in einer Zeitung 
an sich nicht überschätzt werden darf, legt es nahe, daß der Buch- 
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