Full text: Psychologie der Werbung

Entfernung undeutlich und wird daher hier, wie auch auf 
anderen Ihrer Reklamen, nicht besonders wirksam sein. 
Die Schrift ‚Hirsch-Reißzeuge‘ ist für Personen, die Ihre 
Ware kennen (trotz des aus der Ferne undeutlichen R), völlig 
ausreichend, für solche, denen erst der Ausdruck ‚Hirsch-Reiß- 
zeuge‘ eingehämmert werden soll, ist die Schrift etwas klein und 
zumal in Verbindung mit den Hirschköpfen nicht besonders her- 
vorspringend. 
Ein assoziativer Zusammenhang zwischen Hirschen und Reiß- 
zeugen ist, ebenso wie natürlich auch derjenige zwischen dem 
Wort Hirsch und den Reißzeugen, ursprünglich nicht vorhanden 
gewesen, da der Gedanke an den Hirsch an sich nicht den an 
Reißzeuge hervorruft. Durch einen Teil Ihrer gut eingeschla- 
genen älteren Reklame haben Sie jedoch diesen Zusammenhang 
geschaffen. Das Plakat Hirsche ist geeignet, diesen assoziativen 
Zusammenhang bei den Interessenten für Reißzeuge zu ver: 
stärken und dadurch von neuem die Aufmerksamkeit auf Ihre 
Reißzeuge zu lenken. 
Für Neulinge im Gebiet der Verwendung Ihrer Reißzeuge 
muß die Assoziation zwischen Hirschköpfen bzw. dem Wort 
Hirsche und den Reißzeugen erst gebildet (‚gestiftet‘) werden, 
Diese neue Assoziationsstiftung wird aber erleichtert durch die 
unwillkürlich eintretende Mitwirkung derjenigen Personen, die 
die Reißzeuge schon kennen und im Gespräch ohne weiteres die 
Neulinge auf den Zusammenhang zwischen Hirsch und Reiß- 
zeugen hinweisen werden. 
Von Hause aus ist also die assoziative Wirkung des Plakats 
Hirsche schlecht. Durch die von Ihnen bisher geschaffene Re- 
klame wird sie aber verbessert. Würden Sie heute anfangen und 
mich fragen, ob Sie Ihre Reißzeuge Hirsch-Reißzeuge nennen 
sollen, so würde ich mit einem unbedingten Nein antworten 
und Ihnen andere Reklamen vorschlagen. Da aber die Hirsch- 
Reklame bereits gut eingeführt ist, so wäre es .unwirtschaftlich, 
1975 
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