Full text: Psychologie der Werbung

und 44. Auch ergab sich neben anderem, daß gewöhnliche Wort- 
marken (wie z, B. Lichtmeer) viel besser im Gedächtnis haften 
als Phantasienamen wie z. B. Nivea. 
Über den Gedächtniswert von Anzeigen liegen Versuche von 
Strong vor. Sie ergaben zum Teil Tatsachen, die nach den oben 
angedeuteten Gedächtnisuntersuchungen von Ebbinghaus und 
seinen Nachfolgern ohne weiteres zu erwarten waren, führten 
aber auch zu mancherlei anderen interessanten Spezialergebnissen. 
Wenn ein Zwischenraum von einem Monat zwischen den ein- 
zelnen Darbietungen einer Anzeige liegt, so haben zwei Darbie- 
tungen % mehr Erinnerungswert als eine und vier Darbietungen 
2/2 mehr als eine. Ein ganzseitiges Inserat, das einmal in vier 
Monaten gezeigt wurde, hat 20 % mehr bleibenden Eindruck ge- 
macht als zwei halbseitige Anzeigen, die alle zwei Monate ein- 
gerückt worden waren bzw. 27 % mehr als vier viertelseitige, die 
alle Monat gezeigt worden waren. Für alle diese und ähnliche 
Versuche war ein Heft hergestellt worden, dessen Blätter in ge- 
eigneter Weise mit aus Zeitungen herausgeschnittenen Anzeigen 
beklebt waren. 
Die Frage, ob und inwieweit neue Reklamen, z. B. neue Plakate 
oder Schutzmarken mit alten als zusammengehörig, d. h. als mit 
ihnen ähnlich empfunden werden, kann gleichfalls experimentell 
geprüft werden, wenn man einer großen Anzahl von Versuchs- 
personen die alten und viele neue Plakate vorlegt und sie die- 
jenigen neuen Plakate bezeichnen Jäßt, die sie an die alten er- 
innern. Gleichzeitig kann die Aufstellung einer Rangreihe der 
ähnlichen Plakate von den Beobachtern verlangt werden, in 
welcher das ähnlichste Plakat an erster, das zweitähnlichste an 
zweiter Stelle steht usw. Auch wird man natürlich die Versuchs- 
personen in einem solchen Fall auch nach den Gründen ihrer 
Urteile über die Ähnlichkeit fragen. In dieser Richtung liegen 
genaue Untersuchungen von H. Piorkowski. 
Die Bewußtseinslage der Bekanntheitsqualität, die durch neue, 
81)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.