7. Die medizinische Schule zu Taihoku.
I n dem auf die Einführung der Zivilverwaltung folgenden Jahre, 1897
also, beschloß die formosaische Regierung, beim Hospital zu
Taihoku versuchsweise einen medizinischen Kursus zu eröffnen,
der einer Anzahl junger, der japanischen Sprache einigermaßen
kundiger Formosachinesen außer allgemeiner Schulbildung die An
fangsgründe der Medizin vermitteln sollte. Da sich der Kursus
als recht erfolgreich erwies, wurde er zu einer dauernden Einrichtung
gemacht, indem im April 1899 die gegenwärtige medizinische Schule
ins Reben gerufen wurde. Sie bildet junge Formosachinesen zu prak
tischen Ärzten aus, gewährt den Kö-i-Anwärtern 1 ) eine ihrem künftigen
Berufe entsprechende Vorbildung und stellt außerdem Studien über
die Tropenkrankheiten an.
a) Ausbildung der formosachinesischen Ärzte.
1. Schulgebäude und Internat. Anfangs wurde ein Raum
des Regierungshospitals zu Taihoku als Unterrichtszimmer benutzt.
Ende 1899 erbaute man ein besonderes Schulhaus in der inneren
Stadt, um nach wenigen Jahren vor dem Osttore einen Neubau zu
beginnen, von dem 1905 ein Teil der Schulgebäude und das Internat
vollendet waren. Bald darauf wurde auch das Hospital des Japanischen
Roten Kreuzes, das auf demselben Grundstück erbaut wurde und der
medizinischen Schule als Klinik dienen sollte, fertiggestellt. Als
dann noch weitere 1906 in Angriff genommene Teile der Schulgebäude
vollendet waren, wurde dadurch die Rehrtätigkeit noch bedeutend
mehr erleichtert. Doch ist von dem ganzen Neubau zurzeit nur ein
Viertel ausgeführt; erst in 3—4 Jahren wird alles fertig sein. Die Bau
kosten sind insgesamt etwa auf 450 000 Yen veranschlagt.
2. Schülermaterial. Hauptsächlich werden Formosachinesen
aufgenommen. Es werden jährlich über 500 junge Reute angemeldet,
1 ) vergl. darüber Abschnitt 9 A