eigenen Erzbesitz angewiesen wäre. Unter dieser. Voraus-
setzung würde, wie Spalte 4 der Tabelle ergibt, beispiels-
weise Großbritannien im Jahre 1910 nur noch mit einem Eisen-
erzvorrat für 50 Jahre versehen gewesen Sein, während
Deutschland damals über Vorräte für wohl noch 100 Jahre
verfügte; die Vereinigten Staaten von Nordamerika würden
nach 90 Jahren des damaligen Betriebes ihre bis dahin auf-
geschlossenen Eisenerzvorräte verbraucht haben. Zieht man
in Betracht, daß insbesondere Großbritannien und Deutsch-
land eine sehr beträchtliche Einfuhr von Eisenerz aus anderen
Ländern zu verzeichnen haben, so wird eine dieser Einfuhr
entsprechende Vermehrung des Zeitraumes für eine genügende
Versorgung mit Eisenerz in Aussicht zu nehmen sein. Immer-
hin würden die gesamten in Europa vorhandenen Eisenerz-
vorräte, vom Jahre 1910 an gerechnet, nur für ca. 140 Jahre
ausreichen, den Gesamteisenbedarf der europäischen Länder
zu decken.
Dieses Ergebnis wird natürlich beeinflußt durch die
weiter zu erwartende Aufschließung von neuen noch uner-
forschten Eisenerzfeldern und durch sicher bevorstehende
Fortschritte der Technik, die dahin führen werden, Eisen-
erze nutzbar zu machen, die heute einer wirtschaftlichen
Verwertung nicht zugänglich erscheinen.
Die im Jahre 1910 abgeschlossenen statistischen , Auf-
nahmen des Geologischen Kongresses berücksichtigen natür-
lich noch nicht die Verschiebungen im Erzbesitze, welche
sich als Folgen des Weltkrieges insbesondere zwischen Frank-
reich und Deutschland ergeben haben. Durch sie werden
indessen die in der vorliegenden Schrift für die Eisenerzeugung
ganz Europas abgeleiteten Folgerungen nicht berührt. :
__ Immerhin kann aus diesen statistischen Erhebungen mit
Sicherheit gefolgert werden, daß in Zukunft der Preis des
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