12, Schriftliche Arbeitsanweisungen: Jeder
Arbeiter erhält täglich sein genau umschriebenes Arbeits-
quantum schriftlich ausgehändigt; er darf keine andere Arbeit
als die dort bezeichnete durchführen. Diese Arbeitsanweisungen
wiederum werden ausgearbeitet auf Grund von schriftlichen
Meldungen, welche teils von der Verkaufsabteilung des Büros,
teils von den Leitern der einzelnen Fabrikabteilungen täglich
auf Vordrucken gemacht werden, Die gesamte Organisation und
Leitung des Betriebs läuft in diesem Arbeitsbüro zusammen, das
es in der Hand hat, die Arbeiten jedes einzelnen so zu regeln,
daß keine Stockung im Fluß der Arbeit entsteht und daß jeder
mit der vorhergehenden und nachfolgenden Arbeitsgruppe Hand
in Hand arbeitet. Keineswegs bedeutet, wie man vielleicht ver-
muten könnte, die Ausfüllung der Arbeitsanweisungen eine Be-
lastung des Betriebs mit Schreibarbeit, vielmehr ist es durch
besondere Einteilungen und Anordnungen gelungen, die Arbeits-
teilung in die Hand eines einzigen Beamten zu legen.
13. Besserstellung der Arbeiter: Die durch die
verringerte Arbeiterzahl erzielten Ersparnisse haben es ermög-
licht, wesentlich höhere Löhne zu zahlen als früher, Männliche
Arbeiter verdienen 35 bis 40 Prozent über den üblichen Lohnsatz,
weibliche 70 bis 80 darüber. Die Möglichkeit, einen hohen
Tagesverdienst zu erzielen, ohne Gefahr zu laufen, daß die
Lohnsätze später erniedrigt werden, wirkt auf den Arbeiter
außerordentlich anspornend und erhöht seine Leistungsfähigkeit.
14. Verkürzung der Arbeitszeit: Die Verkürzung
von 50 auf 42 Wochenstunden bietet dem Unternehmen nicht zu
unterschätzende Vorteile. Quantitative Messungen, allerdings
vorerst nur einzelner Abteilungen, haben erkennen lassen, daß
etwa sechs bis acht Wochen nach Verkürzung der Arbeitszeit
die Leistung pro Zeiteinheit nicht unerheblich st ieg und
daß in den in Frage kommenden Abteilungen heute tatsächlich
in 42 Stunden nahezu dieselben Arbeitsleistungen erzielt werden
wie vorher in 50 Wochenstunden, Die tägliche Arbeitszeit be-
trägt etwas über acht Stunden, der Sonnabend bleibt ganz
frei, Außer verringerter Ermüdung und dadurch konstanterer
Leistungsfähigkeit des Arbeiters bedeutet die Verkürzung der
Arbeitszeit eine Ersparnis an Kraft und Licht, ferner können
größere Reparaturen jeweils am Sonnabend vorgenommen
werden. Nicht zu vergessen ist auch die Möglichkeit, plötzlich
eintretende Umsatzsteigerungen, wie sie in einem Betrieb für
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