Full text: Wege zur Rationalisierung

anderen, für die Entwicklung der Baugestaltung bedeutungs- 
vollen Errungenschaften besonders eindringlich von der Stutt- 
garter Werkbundausstellung „Die Wohnung‘ 1927 vor Augen 
geführt werden, da hier die Ausstellungsleitung in weitsichtiger 
Berücksichtigung des Corbusierschen Grundsatzes „Der Grund- 
riß muß von innen nach außen wachsen‘ Frauen zur Mitarbeit 
in bedeutendem Umfange herangezogen hat. Für die Aufstellung 
allgemeingültiger, beim Bau der Zukunft zu berücksichtigender 
Grundsätze wird diese sich auf die wichtigsten Wohntypen er- 
streckende Ausstellung zweifellos bedeutsames Material liefern. 
Darf man hoffen, daß die Gestaltung der Arbeitsstätte der 
Hausfrau in gleichem Maße wie die Lösung des Wohnungs- 
problems überhaupt voranschreitet, so liegen die Dinge in bezug 
auf das Handwerkszeug noch mehr im argen. Freilich sind 
auch hier erfreuliche Ansätze zu verzeichnen: die Arbeiten des 
noch jungen Hausfrauenausschusses beim Reichskuratorium für 
Wirtschaftlichkeit, die Inangriffnahme der Normung für Einmach- 
gläser und Kochgeschirre beim Normenausschuß der deutschen 
Industrie, die Leistungen der Hausfrauenberufsorganisation be- 
sonders in ihrer „praktisch-wissenschaftlichen Versuchsstelle” 
in Leipzig und vor allem als praktisch Wichtigstes: die Prüfung 
hauswirtschalftlicher Geräte bei der Deutschen Landwirtschafts- 
gesellschaft, Gerade diese verdienen als vorbildlich und richtung- 
gebend für die Zukunft bezeichnet zu werden, Denn wenn wir 
endlich dazu kommen werden, das Handwerkszeug der Hausfrau 
auf seine Zweckmäßigkeit hin planmäßig durchzuprüfen, werden 
wir uns an die bei der Prüfung von Waschmaschinen und Staub- 
saugern beachteten Grundsätze anlehnen können, mit denen 
die Geräteprüfstelle der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft 
ein höchsten Anforderungen gerecht werdendes Ergebnis erzielt 
hat. Es wurden da beispielsweise bei Waschmaschinen für 
Kraft- und Handbetrieb folgende Eigenschaften der fünfzehn 
am Wettbewerb beteiligten Maschinen beurteilt: Schonung der 
Wäsche, Güte der Reinigung, Dauer des Waschvorgangs, 
Reinigungsmöglichkeit der Maschine, Verbrauch an Kohlen, 
Kraft, Wasser und Waschmitteln, Preis, mutmaßliche Dauer- 
haftigkeit, Einfachheit der Handhabung und Betriebssicherheit. 
Schon diese Aufzählung läßt ahnen, ein wie großer Aufwand 
an Geld und Arbeit zu einer solchen Prüfung notwendig ist, 
und daraus erhellt das Haupthindernis, das solchen exakten 
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