1. Einleitung
Für alle Handlungen in unserm täglichen Leben, die sich
ihrer Natur nach wiederholen, entwickeln sich feste Formen
und Formeln. Die wirtschaftliche und produzierende Tätig-
keit der Menschen ist uralt, und entsprechend alt sind auch
die Grundlinien, nach denen sich diese Tätigkeiten ab-
wickeln. Neu ist jedoch die scharfe Aufmerksamkeit, die
man diesen Formen im industriellen Leben widmet.
In den Jahrhunderten der erwachenden und erstarkenden
Industrie blieb wenig Zeit, den inneren Gang des Arbeits-
laufs zu belauschen: Alle Beachtung war auf das Objekt,
den Erfolg, die Extensität selbst gerichtet. Erst seit
wenigen Jahrzehnten ahnt man, welche Bedeutung im In-
dustriebetrieb der Intensität beigemessen werden muß,
erst seit dieser Zeit beobachtet und reguliert man ober-
bewußt den Vorgang der Produktion selbst, und zwar von
der stofflichen Seite her (wirtschaftliche Fertigung, fabri-
katorische Durchdringung), wie von der geistigen Seite (Ver-
waltungstechnik und Organisation).
Der Unfug, der heute vielfach mit dem Wort Organi-
sation getrieben wird, darf nicht den wahren Ursprung
dieses Ausdrucks vergessen lassen. Die Organisation ist das
lebendig-zusammenhaltende Band, das den Organismus einer
von Menschenleben geleiteten und von Menschenleben in
Atem gehaltenen Einrichtung umspannt und in vielfacher
Verästelung durchzieht. Sie ist demnach nichts Starres,
nichts Schematisches und nichts nur Äußerlich-Formales.
Sie hat in Industriebetrieben mit geistigen Kräften und
Werkzeugen den Ablauf eines Wirtschaftsprozesses zu
bändigen und vor Willkür zu bewahren.
Je mehr allerdings die Vorgänge der internationalen Pro-
duktion an gewerblichen Gütern durch allseitige Einführung