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Schuld tragen, die werden „erspart“, wie sie selbst
oft mit Genugtuung Hunderte von Angestellten,
Zehntausende von Arbeitern durch Rationalisie—
rung erspart haben.
Ich möchte aber den Ausdruck „Schuld“ noch
erläutern. Ich würde es auf das Entschiedenste zu—
rückweisen, wenn man den Teil der Schuld, die der
Einzelne an solchen Einrichtungen trägt, irgendwie
als einen Flecken auf seiner persönlichen Ehre ansehn
wollte. Gewiß mag es unter ihnen auch anrüchige
Persönlichkeiten geben; die große Mehrzahl auch
des Unternehmertums besteht unzweifelhaft aus
fittlich einwandfreien Persönlichkeiten, die jetzt nicht
anders handeln können, als sie es unter dem
Zwange der Einrichtungen tun. Deshalb eben
wollen wir diesen Zwang, die Nächsten zu
übervorteilen, als Einrichtung be—
seitigen.
Allerdings — der „freie Handel“ fällt im In—
neren der Volkswirtschaft vollkommen aus; das ist
die Hauptsache; denn er ist ja die Kampf⸗
form, in der jeder den Nächsten übervorteilen
will, damit er nicht von ihm übervorteilt wird.
Dem Kleinhandel haben sich viele zugewendet, die
sonst keine Arbeit mehr fanden; für die wird durch
die ihnen gemäße Arbeit gesorgt sein; es muß ja
viel mehr als jetzt gearbeitet werden, nicht nur im
Wohnungsbau, wenn jeder alles das haben soll,
was er jetzt schmerzlich entbehrt.
Warenhaus und Pojstscheckwesen.
Im Übrigen haben die Warenhäuser die Zu—
kunftsform der Warenverteilung vorweggenom—
men. Ich selbst kannte allerdings noch kein Wa—
renhaus, als ich 1893 das Postwarenhaus des
Zukunftsstaates schilderte, aber es hat sicher auch
schon damals welche gegeben, wie denn keine der