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erklären können, wie man so etwas habe „Wirta
schaft“ nennen können, wo man das zutreffende
Wort „Schlamperei“ wenn auch erst mundartlich
doch schon hatte!
Die soeben betrachteten Einrichtungen ermög—
lichen sofort Voranschlag und Bilanz wenigstens
für das zweite Jahr des Bestehens, wahrscheinlich
aber auch schon früher. Jeder Betrieb kann für
sich einen Voranschlag machen, was er im nächsten
Jahre herzustellen vermag; und da immer schwan⸗
kende Möglichkeiten vorliegen, so empfiehlt es sich,
ihn in zweifacher Aufstellung auszuarbeiten; für
Mindestleistung, also das, was grade noch die Be—
schäftigung aller Arbeiter und Maschinen ermög⸗
licht, und für Höchstleistung, die mit den vorhande⸗
nen Mitteln unter Einstellung der höchstmöglichen
Arbeiterzahl erreicht werden kann.
Diese Voranschläge werden einer statistischen Be—
hörde eingereicht, die mit Sachverständigen be—
fetzt ist, also Unmöglichkeiten herauserkennen kann,
aber im Wesentlichen nur die Aufgabe hat, die
Zahlen der gleichartigen Betriebe zusammenzurech⸗
nen und der nächsthöheren statistischen Behörde —
etwa der des Landes oder der Provinz — mitzu—⸗
teilen, die ihrerseits wieder die von ihr errechne⸗
ten Summen an die Reichszentralbehörde weiter
gibt.
Interessiert werden die Betriebe dadurch, daß
sie, sobald ihre Anschläge anerkannt sind, für die
Arbeit notwendige Dinge, etwa Rohstoffe, Ma—
schinen, die ihnen noch fehlen sollten, ganz beson⸗
ders aber Lohn⸗ und Gehaltzahlungen bis zur
Höhe des Wertes der Mindestleistung auch dann
auf ihre Rechnung anweisen können, wenn ein
Guthaben aus dem Vorjahre nicht mehr vor⸗
handen ist. Von irgendwelcher Zins berechnung ist
dabei natürlich nicht die Rede.