zuhäufen, daß die Pensionsversicherungsanstalt bei Ausbruch
des Krieges Kriegsanleihe um viele Hundert Millionen zeich—
nen konnte. Allerdings, jetzt bei der Auseinandersetzung mit
den Sukzessionsstaaten bekommt die österreichische Anstalt die
Kriegsanleihe — damit wird man wahrscheinlich im Winter
die Ofen heizen können — die Sukzessionsstaaten bekommen
die guten Papiere.
Was man den Angestellten durch den Gesetzentwurf, den
die Regierung eingebracht hat, zumutet, will ich an einigen
Beispielen zeigen. Ein Angestellter darf nur versichert sein,
wenn er nicht mehr als vier Millionen Kronen verdient.
Bekommt ein Angestellter einen guten Posten mit einem
höheren Gehalt, dann wird er aus der Versicherung aus—
geschieden. Jede andere Versicherung reißt sich um die guten
Risken, die Pensionsversicherung will sie davonjagen — wahr—
scheinlich, damit die Bankdirektoren nicht die Majorität in der
Pensionsversicherung bekommen. (GHeiterkeit. Bekommt ein
erkrankter Angestellter eine Abfertigung vom Unternehmer,
dann bekommt nicht er das Krankengeld, sondern der Unter—
nehmer. Die Vertretung ist nach dem Gesetz paritätisch — der
Präsident der Anstalt und der Präsident der Kasse werden
aber nicht gewählt, sondern vom Minister für sogiale Ver—
waltung ernannt. Aber nicht genug: auch der oberste
Beamte und der Oberbuchhalter werden vom Minister ernannt.
Das Ganze riecht nach Metternichscher Zeit.
Was muß in dem Gehirn eines Ministers für sogiale
Verwaltung vorgehen, der der Offentlichkeit eine solche Vor—
iage unterbreitet! Das kann nur ein Mensch sein, dem jedes
soziale Empfinden fehlt, der sich eine Verwaltung nicht anders
vorstellen kann als durch von der Regierung ernannte
Kreaturen. In dem Gesetz liegt eine wohldurchdachte
Absicht. Dr. Ellenbogen hat bei der Beratung des
Eisenbahngesetzes im Parlament davor gewarnt, man möge
sich hüten, den Zustand einreißen zu lassen, daß die jeweilige
Regierung ihre Leute in den öffentlichen Stellen unterbringt,
denn dann käme man zu dem System, das in Ungarn bestand
und das heute noch in Amerika besteht, daß zugleich mit der
Niederlage einer Partei auch ihre Beamten aus dem öffent—
lichen Dienst scheiden. Das hat zur Folge, daß jeder Beamte
trachtet, sich so xrasch als möglich zu bereichern, damit er für
die nächste Zeit sichergestellt ist. Ein solches System kann nur
dazu führen. dak dem Schwindel Tor geöffnet wird
Tür und