Full text: 10 Jahre Wiederaufbau

Schließlich zeigt die letzte Tabelle die Tätigkeit der 
Krankenkontrolle. 
ıhl der 
ıahr 
Gesamtzahl! Davon 
der | mehrmalige 
Kontrollen ' Kontrollen 
3Zeanstän- 
dungen 
Weisungen | Nicht- 
zum 
Chefarzt + kontrollen 
1918 72.067 
1919 71.608 
1920 78672 
1921 | 79.723 
1922 76.970 
1923 71.914 
1924 79.869 
1925 | 81 128 
1926 72.639 
1927 | 880989 
2349 7295 
3131 5074 
11.608 1253 5586 
11.041 3508 5370 - 
8,541 2782 8847 
8.155 3084 3823 
3.754 2318 3376 
9.161 | 2261 3876 
6.600 | 1767 3680 | 
1.791 | 2150 ! 3290 
30.588 
20.118 
23.754 
25.389 
25.470 
22.696 
26.871 
22.563 
26.443 
27.611 
Der Verband führt eine genaue Statistik über die 
Krankheitsfälle nach Diagnosen, geteilt nach Rayonen. 
Während der Grippeepidemien war er in der Lage, den 
öffentlichen Gesundheitsbehörden täglich genaue Rapporte 
vorzulegen. | 
Die Beschwerden der Mitglieder und Angehörigen 
gegen den ärztlichen Dienst sind trotz der Rayonsein- 
teilung nicht größer als bei fallweiser Entschädigung der 
Aerzte. Allerdings hat der Verband stets steigende 
Aufwendungen für den ärztlichen Dienst auf- 
zuweisen, denn nur mit zufriedenen Aerzten, läßt sich 
eine zufriedenstellende ärztliche Dienstleistung erreichen. 
Die zweite Sektion des Verbandes, die die steirische 
Provinz umschließt, konnte keinerlei Tätigkeit ent- 
falten, während die dritte Sektion für Kärnten eine 
eifrige Tätigkeit entfaltete. Alle wichtigen Fragen der 
ärztlichen Hilfe, wie Tarife, Verträge, Medikamente, 
Krankenkontrolle fanden durch den Vorstand der dritten 
Sektion eine gemeinsame Lösung, alle die Krankenver- 
sicherung in Kärnten berührenden Interessen wurden 
von der Sektionsleitung in Klagenfurt eifrigst vertreten, 
wobei sich die Sektion fast ausnahmslos an die gemein- 
samen Beschlüsse der Verbandskassen in Steiermark an- 
lehnt. Trotz völliger Freiheit der Entschließung ergab 
sich einträchtiges Zusammen wirk ender Verbands- 
Kassen in Steiermark und Kärnten, Dem Verbande gehörten 
im Jahre 1918 zwei Vereinskrankenkassen, sechs Bezirks- 
krankenkassen und zwei Genossenschaftskrankenkassen 
mit zusammen 68.478 Mitgliedern an. Der gegenwärtige 
Mitgliederstand beträgt 80.460 und verteilt sich auf zwei 
Vereinskrankenkassen und fünf Bezirkskrankenkassen. 
Durch das Kassenorganisationsgesetz wurde es mög- 
lich, eine weitere Vereinheitlichung der Krankenkassen 
ın Steiermark durchzuführen. Das Krankenkassenorgani- 
zationsgesetz verringert die Zahl der Gebietskassen in 
Steiermark auf 14, durch Einsicht und zielbewußtes 
Streben gelang es: im Frühjahr 1928 weitere vier Gebiets- 
kassen zur Auflösung und Vereinigung zu bringen. Die 
größte und älteste, schon seit 60 Jahren bestehende 
Arbeiter-Krankenkasse für Steiermark beschloß ihre 
freiwillige Auflösung und die Ueberführung der Mit- 
zliedschaft in Gebietskrankenkassen, um die Kassen- 
konzentration im ganzen Lande kräftigst zu fördern. 
Eine: weitere Vereinheitlichung der Krankenversicherung 
in Steiermark wird aber auch in der Zukunft unerläßlich 
sein. 
Aus der reichen Fülle der zehnjährigen Tätigkeit seien 
nur einige wichtige Kapitel flüchtig erwähnt. Der Ver- 
band regelte einheitlich für alle Kassen die Tarife und 
Verträge für die Aerzte, die Dienst- und Besoldungs- 
ordnung sowie die Pensionsfürsorge der Kassenange- 
stellten, er vertrat die Kassen in den vielen Streitigkeiten 
um die Krankenkassentaxe für Medikamente. Besonders 
wohltätig wirkte die allgemeine Regelung der Leistungen 
für die Mitglieder, die über das gesetzliche Aus- 
maß hinausgehen. 
Schon im Jahre 1918 konnte der Verband die Heil- 
anstalt St. Radegund erwerben, um daraus ein Gene- 
‚ungsheim für die Verbandskassenmitglieder zu schaffen. 
Die Heilanstalt St. Radegund besteht aus 5 Villen, 
3 großen Anstaltsgebäuden und 12 Wirtschaftsgebäuden. 
Tiezu gehören 86 Joch Acker und Wiesen und 70 Joch 
Wald. In der Anstalt können bei voller Ausnützung des 
Belages 200 Pfleglinge untergebracht werden. Leider 
war es den Kassen nicht möglich, die Anstalt voll aus- 
zunützen und besonders in den letzten Jahren sank in- 
folge der finanziellen Bedrängnis der Kassen die Zahl 
der Anstaltspfleglinge, wie dies die nachfolgende Tabelle 
beweist. 
Belag der Heilanstalt St. Radegund. 
Jah 
Anzahl der 
Patienten 
davon 
— —— | Anzahl der Ver- 
männlich pflegstage 
weih? 
919 
1920 
1921 
1922 
1923 
‚924 
1925 
1926 | 
19927 
340 _ _ 7,890 
562 801 261 16.696 
552 259 293 13,744 
570 261 309 13.758 
368 182 186 8.370 
445 218 227 10.012 
300 | 156 / 144 ] 6.408 
282 144 138 6.132 
280 130 150 6.240 
Im Jahre 1919 erwarb der Verband die Villa Novy in 
dJiepoltsberg bei St. Radegund und richtete ein Kinder- 
srholungsheim ein. Für die Erwerbung des Kinder- 
erholungsheimes erhielt der Verband namhafte Spenden 
und es konnten schon im Jahre 1919 176 Kinder mit 
5388 Verpflegstagen untergebracht werden. Ebenso wurde 
zine Villa der Anstalt für ein Jugenderholungsheim 
:‚ür Lehrlinge und Lehrmädchen eingerichtet. 
Kindererholungsheim und Jugenderholungsheim waren 
n der ersten Nachkriegszeit unbedingte Nortwendig- 
keiten, um die gesundheitlich gefährdeten Kinder und 
jugendlichen vor den schlimmsten Folgen .zu schützen. 
3Zeide Heime wurden mit der Besserung der Lebensver- 
ıältnisse aufgelassen und die Kinder fanden Aufnahme 
ın Kinderheimen der „Kinderfreunde”, die Jugendlichen 
ın den Lehrlingsheimen der Lehrlingsfürsorgeaktion. 
4A
	        
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