wurden nur die unbedingi
notwendigen Sicherungsar-
beiten an den bereits her-
gestellten Bauwerken und
kleinere Fortsetzungsarbei-
ten durchgeführt, die aber
Ende 1924 mangels jeglicher
Geldmittel gleichfalls einge-
stellt werden mußten.
Diese Arbeiten waren vor
allem unbedingt erforderlich,
um die durch die Inangriff-
nahme des Bahnbaues ge-
störten oder gefährdeten Ver-
kehrswege und Anraineran-
lagen wieder herzustellen,
bzw. zu sichern, sowie um
das Stadtbild Landecks, das
durch die angefangenen und
plötzlich abgebrochenen
Bahnbauarbeiten arg gelitten
hatte, wieder in Stand zu
setzen. So war die alte höl-
zerne Brücke der Arlberg-
straße über den Inn mitten im
Orte Landec«& anläßlich des
3Zahnbaues wenige Tage vor dem Zusammenbruche der
Monarchie, anfangs November 1918, abgetragen und durch
3in für eine längere Verwendungsdauer unzulängliches Pro-
visorium aus altem Kriegsbrückenmaterial ersetzt worden.
Zur Aufrechterhaltung der verkehrswichtigen Arlbergstraße
mußte daher die definitive Brücke nach den Bauplänen
der Bahn erbaut werden, welche einen den Innfluß über-
;pannenden, in Beton mit Eiseneinlagen ausgeführten
Segmentbogen und eine für die Bahn bestimmte, in
Naturstein gewölbte Oeffnung von 5 Meter lichter Weite
aufweist. Die altbestandene Ufermauer, die eine lange
Häuserzeile‘ der Hauptstraße Landecks gegen den Inn
zu schützen hatte, war bei Beginn des Bahnbaues
zroßenteils abgerissen worden; sie mußte durch eine
{00 Meter lange, mächtige, neue Mauer mit kräftigem
Jferschutz ersetzt werden. Die Bundesstraße von Landeck
ı1ach Nauders war durch einen Tunnelstollen unterfahren
worden und mußte nun durch den endgültigen Ausbau
eines Teiles der Tunnelröhre gesichert werden, was
wieder die Herstellung eines durch die beengten örtlichen
Verhältnisse bautechnisch sehr schwierigen Tunnel-
>ortales mit Hebung der Bundesstraße und Neuher-
stellung einer hölzernen Wegbrücke über den Inn
vedingte. Die Notwendigkeit ähnlicher Sicherungsarbeiten,
wenn auch geringeren Umfanges als die vorangeführten,
>rgah sich auch an vielen anderen Stellen der in einer
-änge von 22 Kilometern in Angriff genommenen Bahn-
vaustrecke.
Nach der Lostrennung Südtirols kommt für den
Anschluß einer das Oberinntal durchziehenden Bahn
vom verkehrswirtschaftlichen Standpunkte Oesterreichs
nur mehr das I m-spurige rätische Bahnnetz in
Betracht, da eine F ortsetzung der Bahn über den
Reschenpaß nach Mals eine äußerst empfindliche Kon-
kurrenzierung der Tiroler Linien der Oesterreichischen
Bundesbahnen, insbesondere der Brennerstrecke mit
Geplante Lokalbahn Landeckk-Ried, Innbrücke der Arlbergstraße und-Bahndurchfahrt ins Landeck
sehr tiefen Einschnitte, die mit hohen Dämmen abwech-
seln, dharakterisiert. Für die Bewältigung der zur Lösung
gelangenden großen Erdmassen sind maschinelle
Bagger in Verwendung, die in wirtschaftlicher Weise
wesentlich zu einem günstigen Baufortschritt beitragen.
Das steiermärkische Landeseisenbahnamt hofft, die Bau-
arbeiten derart beschleunigen zu können, daß die
Bahn zu Beginn der nächstjährigen Saison
bereits in Betrieb gesetzt ist.
Die dritte unvollendet gebliebene Bahn ist die von
Landeck innaufwärts nach Tösens in Tirol.
Das Oberinntal ist mangels eines Anschlusses an dasbeste-
aende Hauptnetz in seiner wirtschaftlichen Entwicklung
ainter den anderen Teilen Tirols erheblich zurücgeblieben,
Zur Beseitigung dieses Uebelstandes wurde von der
Bevölkerung dieses Landesteiles schon vor dem Kriege
die Herstellung einer von der Station Landec& abzwei-
genden Eisenbahn angestrebt, die das Oberinntal und
zeine Seitentäler mit dem Hauptbahnnetze in Verbindung
bringen und über das Reschenscheidec&k hinaus den An-
schluß nach Mals, der Endstation der Südtiroler Vinsch-
gaubahn (Bozen-Meran-Mals), finden sollte.
Durch eine solche zweite Bahnverbindung zwischen
Nord- und Südtirol sollte vor allem eine wirtschaftliche
Ausnützung der ausgedehnten staatlichen und privaten
Waldungen dieses Gebietes sowie die Ausbeutung der
vorhandenen Mineralschätze ermöglicht und ein land-
schaftlich prachtvolles Gebiet dem breiten Touristenstrom
erschlossen werden. Auch die Landwirtschaft sollte ins-
besondere durch die Erleichterung des Viehtransportes
aus der Herstellung einer solchen Fisenbahn bedeutende
Vorteile ziehen. ;
Während des Krieges hat die Heeresverwaltung
den Bau der Teilstreckke von Landec& bis Tösens der
„Reschenscheideckbahn” begonnen. Diese Arbeiten wur-
den im November 1918 eingestellt: in der Folgezeit
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