Ben, mit der Liquidierung der staatlichen Vergangen-
heit zusammenhängenden Fluktuationen — noch auf
rund 566 Millionen, so setzt im nächsten Geschäfts-
ahre der Niedergang mit einer Ziffer von rund 486
Millionen schon deutlich ein, um im Kalenderjahre
[922 mit rund 441 Millionen seinen Tiefstand zu er-
reichen. Es war die Zeit der schwersten Depression,
die Zeit, die auch manchem ruhig Abwägenden die
Kunde von der Verdorfung Wiens nachdrücklich
n Erinnerung brachte, die Zeit, da man sich ins-
besondere bei der Leitung der städtischen Straßen-
bahnen darüber nicht klar sein konnte, ob der Um-
fang und die Art der bisherigen Betriebsführung auf-
recht erhalten werden könne.
;ich und gab wieder deutliche Zeichen sei-
‚er Lebensfähigkeit und wiedergefundenen
<raft, nicht zuletzt auf verkehrstechnischem Gebiete :
Vindobona caput rei publicae!
Zehn Jahre nach Gründung des Bundesstaates
sterreich kann die Gemeinde Wien nicht ohne Be-
riedigung auf den Stand ihrer Verkehrsmittel blicken,
wenn die Verhältnisse bedacht werden, unter denen
je in die neue Zeit eingetreten sind. Dies möge ein
Unterpfand dafür sein, daß in absehbarer Zeit ein
weiter gestecktes Ziel erreicht werden‘ wird, das nicht
jur unter Bedachtnahme auf das Ausmaß überwun-
Jener Übel befriedigt, sondern auch ohne jeden Ver-
sleich von der Allgemeinheit, der ja einzig die Ver-
Heili-e-
Wiener Stadtbahnnetz.
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Gürtel. Donaukanal- u. Wientällinie
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Westt-
Das Jahr 1923 brachte endlich eine leichte Besse-
:ung mit einer Beförderungsziffer von rund 459
Millionen und schon im Laufe des Jahres konnte
die Überzeugung gewonnen werden, daß der Tief-
stand wirklich überwunden, die bishin geringe Stei-
gerung der Jahresziffer nicht als zufällig, sondern als
symptomatisch anzusehen war und daß trotz aller
ungünstigen wirtschaftlichen Erscheinungen der Auf-
stieg bevorstand, der inzwischen bis zur Jahresziffer
von 639 Millionen oder — bei gesonderter Zählung
des Stadtbahnbetriebes — von 729 Millionen im Jahre
1927 gelangt ist gegenüber der letzten Vorkriegs-
zifer von 325 Millionen Straßenbahn- und rund 41
Millionen Stadtbahn-Fahrgästen.
‚Wien hatte sich wieder erhoben, die besorgten
und mehr oder weniger wohlwollenden Redensarten
über Wiens Zukunft waren verstummt, Wien regte
Jr
cehrsmittel der Gemeinde dienen, restlos als befrie-
ligend anerkannt wird.
Die Schäden des Krieges und der Nachkriegszeit
ind zum größten Teile behoben, die Erneuerung
and Instandsetzung der Anlagen und Fahr-
jetriebsmittel bewegt sich in ordnungsmäßigen
3Zahnen und der Neubau von Linien weist die
mmerhin nicht unerhebliche Ziffer von 13'’8 km Be-
riebslänge auf, so daß die städtischen Straßenbahnen
zegenwärtig eine Betriebslänge von insgesamt 2845 km
‘bei einer Gleislänge von 6I0°2 km) und einen
Fahrbetriebsmittelstand von 1078 Triebwagen, 20098
Anhängewagen und 364 sonstigen Schienenfahrzeu-
zen aufweisen. ;
Nach dem Kriege ist der Kraftstellwagenbe-
crieb aufgenommen worden, der zunächst in vorbe-
reitender Weise in kleinem Umfange geführt wurde