Full text: Revolution und Konterrevolution in China

Ledigen Verheirateten 
(Fünfköpfige Familie) 
5.45 11,10 
3:9 2,13 
6:7 1,92 
0,78 2,78 
0,71 0,85 
2.25 2,56 
10,85 "21,34 
Das ist das Existenzminimum des chinesischen Arbeiters, Ver- 
gleichen ‚wir dieses erschreckend niedrige Minimum mit den Löhnen, 
so werden wir feststellen müssen, daß nur die hochqualifizierten Ar- 
beiter das zum Leben Notwendige verdienen, während die ungelernten 
Arbeiter und Arbeiterinnen noch an diesem Hungerminimum sparen 
müssen, Die überwiegende Mehrheit der Arbeiter, Arbeiterinnen und 
Angestellten gehört aber doch zur unteren, nicht zur höheren Kategorie. 
Es liegt auf der Hand, daß solche wirtschaftliche Verhältnisse der 
Arbeiterklasse beim geringsten Anlaß eine Explosion herbeiführen 
mußten, 
Zur Ergänzung mögen noch folgende Daten dienen, die ich dem 
„People Tribune‘, dem offiziellen Organ der Kuomintang, vom 12. März 
1927 entnehme, Der Korrespondent der genannten Zeitung hat einige 
Fabriken persönlich aufgesucht und schreibt darüber: 
„Heute besuchte ich die englische Pack- und Preßfabrik, die 
mehrere hundert Frauen und Kinder beschäftigt. Die Frauen und 
Kinder arbeiten täglich 12 Stunden in einem von Baumwollstaub 
stickigen Raum. . Hier werden die Ballen Rohbaumwolle für die Preß. 
und Packabteilung vorbereitet. Der Tagelohn der Frauen und Kinder 
beträgt 20 Koper (18 Pfennige), 
In der Preß- und Packabteilung wird das Schwungrad von einem 
einzigen Arbeiter‘ bedient, der methodisch in. regelmäßigen Zeit- 
abständen mit Anspannung aller Muskeln auf den Hebel drückt, und 
so das Rad in Bewegung hält, Die anderen Arbeiter sind mit Pressen 
und Verpacken beschäftigt. Sie zählen unter der Belegschaft der 
Fabrik zu den „Aristokraten” — sie verdienen täglich 130 Koper. 
Das Aussehen der Arbeiter ist grauenerregend, Immer wieder 
schallt durch die Fabriksäle heiseres Husten, Die Arbeiter sind mager, 
bleich. Auf ihren eingefallenen Wangen leuchtet grell hektische Röte. 
Hier geht der Tod um, 
Nebenbei gesagt, die Betriebsleitung zahlt keinen Pfennig Kranken- 
geld. Es gibt keine Räume, in denen sich die Arbeiter in den Pausen 
erholen können, Feiertage oder freie Tage sind nicht ausgemacht, 
Arbeiter, die am Sonntag oder an einem anderen Feiertage nicht än- 
treten, ‚erhalten keinen Lohn. Verspäten sie sich um 2 Stunden, so 
wird ihnen‘ ein halber Tageiohn abgezogen, Für die Betriebsleitung 
sind die Arbeitskräfte nur ein Ausgabeposten, der auf ein Minimum 
herabgedrückt werden muß. Niemand sorgt für menschenwürdige Ar- 
beitsbedingungen, 
Im Sortierraum wimmelt es von kleinen Kindern. die auf dem 
Lebensmittel ............ 
Kleidung ......0.00000000 
Heizung .....4..... 
Miete ....0.00000 
Beleuchtung, Wasser .... 
Wäsche usw. .-
	        
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