Full text: Revolution und Konterrevolution in China

bekanntlich die Bourgeoisie als Klasse häufig auf), sondern dem 
General, der ihn angeworben hat, der ihm das Gehalt bezahlt. Eine 
solche aus Söldnern gebildete, von ihrem General besoldete Armee, 
der es gut geht, wenn der General mit Feuer und Schwert dem Volke 
Abgaben erpreßt, eine solche Armee ist tatsächlich in den Händen des 
Militärklüngels ein stummes Werkzeug, Daher haben wir bisher in der 
chinesischen Armee nur sehr wenige tatsächliche Soldatenaufstände 
erlebt. Bei allen militärischen Aufständen wird der Name des einen 
oder anderen Generals, der Name des einen oder anderen großen 
militärischen Unternehmers genannt. 
Die militärische Macht in China ist die organisierte Konter- 
revolution. Die Rivalität der Generale besteht von jeher. In den 
letzten Jahren, in Verbindung mit der sich entwickelnden Massen- 
bewegung, haben einige der Generale, um eine bestimmte Provinz zu 
erobern, sehr radikale Ansichten geäußert. Im Grunde genommen ist 
aber sowohl die Armee Tschangtsolins, als auch die Tschangkaischeks 
und auch Wuhans Armee ein Söldnerheer, dessen oberste Leitung zum 
größten Teil aus Führern besteht, die sich an der Armee und mit Hilfe 
der Armee bereichert haben, Die Generalität und die Offiziere dieser 
Armeen sind mit wenigen Ausnahmen durch tausende Fäden mit dem 
Großgrundbesitz, dem Finanz- und Industriekapital verbunden, 
Wenn wir also von den konterrevolutionären Kräften in China 
sprechen, so muß man die spezifische Organisation der chinesischen 
Armee im Auge haben, man muß die Tatsache festhalten, daß es 
der Revolution im Verlaufe mehrerer Jahre nicht gelungen ist, die 
Armee sozusagen auf neuen Grundlagen aufzubauen, die Armee mit 
revolutionären Arbeitern und Bauern zu durchsetzen. Das ist die 
Erklärung für die konterrevolutionäre Rolle fast aller Truppenteile 
unter der Leitung ihrer Generale, Diejenigen Generale, die im ersten 
Stadium der Ereignisse mit der Revolution gingen (Tschangkaischek, 
Litisin, Tangtschentsi, Tschupeitok, Fengjuhsiang, Tschangfakui usw.), 
begegneten mit unverhülltem Mißtrauen allen Versuchen, die Soldaten- 
masse zu schulen, ihr kulturelles Niveau zu heben. Die politischen 
Abteilungen bei den Armeen z. B. waren mehr eine Einrichtung für die 
Offiziere als für die Soldaten, Jeder General achtete streng darauf, 
daß die politischen Abteilungen nicht über den Rahmen des Kampfes 
gegen den Imperialismus und über die abstrakte Erörterung der drei 
Prinzipien Sunjatsens hinausgingen. Der General Litisin machte noch 
vor dem Umsturz die politische Abteilung zu einer Waffe seiner Politik. 
Der General Tschangkaischek schmiedete noch vor seiner Henker- 
tätigkeit in Schanghai aus der politischen Abteilung ein Hilfswerkzeug 
der Bourgeoisie, der General Fengjuhsiang verbot den politischen 
Abteilungen die Bildungstätigkeit, der General Tschupeitak (der 
Diktator der Provinz Kiangsi) schickte 200 Kommunisten und 
Funktionäre der politischen Abteilung nach dem Wahlspruch „Geht 
mit Gott, aber geht“ auf Reisen, nachdem er ihnen 30 000 Dollar aus- 
gezahlt und für sie einen Dampfer bereitgestellt hatte. Das alles 
geschah unter der nationalen Regierung.
	        
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