Full text: Revolution und Konterrevolution in China

naie Regierung erkennt die Kontrolle der Partei an. Die Arbeiter- und 
Bauernorganisationen in der Provinz werden aber scheinbar bisweilen 
nicht von der Partei kontrolliert. Die Provinzbehörden sind nicht im- 
stande gewesen, die Mängel zu beheben, und die nationale Regierung hat 
häufig wegen zu großer Belastung darauf nicht die Aufmerksamkeit 
gelenkt, 
In den Fällen, wo die Arbeiter und Bauern sogar gute Führer haben, 
machen die bestehenden Organisationen den Eindruck von selbständigen, 
sich der Parteikontrolle nicht unterordnenden Organisafionen. Gegen- 
wärtig können die Verbände mit Rücksicht darauf, daß das Volk noch 
nicht für solche Organisationen reif ist, leicht von unerwünschten Ele- 
menten ausgenutzt werden, Ihre Manipulationen tragen nicht dazu bei, 
die materiellen Verhältnisse der Arbeiter und Bauern zu verbessern, ver- 
schlechtern. vielmehr ihre Lage, Wenn sich erst die bösen Ergebnisse 
ausgewirkt haben werden, wird es schon zu spät sein, die Situation zu 
korrigieren, Daher dürfen wir mif der sofortigen Durchführung der Re- 
formen nicht mehr zaudern, Ich habe bereits angeordnet, daß die Be- 
zirksverbände der Arbeiter und Bauern, sich der Kontrolle der Arbeiter- 
und Bauernabteilungen der Provinz- und Ortsverwaltungen der Kuo- 
mintang für den Zusammenschluß der Arbeiter und Bauernbewegung 
unterordnen. 
Wenn auch das eine vollständige Reorganisierung. scheint, wird es 
die Entwicklung der revolutionären Gewerkschaftsbewegung nicht behin- 
dern. Während der Revolution kann man keine Regeln fixieren. Es ist 
klüger die Vorschriften nach den Umständen zu ändern, als sich an die 
alten Prinzipien zu klammern, die den Fortschritt der Arbeiter- und 
Bauernbewegung hemmen.‘ 
Diese allgemeinen Erwägungen schienen dem General Tangt- 
schentsi offenbar noch nicht ausreichend. Er sandte ein zweites 
Telegramm mit praktischen Vorschlägen, Am meisten beunruhigte ihn 
der Mangel an „guten Führern, — Es braucht wohl nicht näher 
erklärt werden, was vom Standpunkt des Generals ein „guter‘‘ Führer 
ist. Wir überlassen das Wort dem General selbst. Er möge sein 
Programm der „Befriedung‘“ der Hunaner Provinz entwickeln, — Das 
zweite Telegramm an .die nationale Regierung lautete: 
„Die Arbeiter- und Bauernbewegung in Hunan muß so organisiert 
werden, daß sie nicht der bestehenden Lage der Dinge widerspricht, Es 
müssen folgende Maßnahmen durchgeführt werden: 
In der Arbeiterbewegung: 1. Organisierung eines allgemeinen Ar- 
beiterverbandes der Provinz Hunan, der eine Schule zur Heranbildung 
von Führern der Arbeiterbewegung einrichten wird. 2, Bezirksverbände 
in den Bezirken mit großen Massen von Arbeitern, 3. Keine Gründung 
von Ortsgruppen der Gewerkschaiten, bis ein genügender Stamm von 
Führern für die Leitung der Bewegung zur Verfügung steht. 4, Händler 
dürfen in die Arbeiterverbände nicht aufgenommen werden, sie sind 
besonders zusammenzufassen. 
In der Bauernbewegung: 1, Organisierung eines Bauernverbandes 
der Provinz Hunan, der eine Schule zur Heranbildung von Bauern- 
Jührern gründen wird, 2. Provisorische (vorbereitende) Ausschüsse für 
die Organisierung von Bauernverbände dürfen nur in den großen Be- 
zirken geschaffen werden, sie sind mit allen Angelegenheiten zu
	        
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