durchzuführen, Nach einem im voraus entworfenen Plan und aul
Anweisung des Zentralkomitees der Kuomintang stürzte sich der
Militärklüngel auf die Kommunistische Partei und die Gewerkschaften,
wobei man nach altem Rezept bei den Streikposten begann. Man
„reorganisierte‘”‘ die Verbände, d. h, man ermordete die Führer,
ersetzte sie durch loyale Studenten und veranstaltete Massenhinrich-
tungen von Kommunisten,
Ich werde hier nicht weiter auf die Tatsachenseite der Ereignisse
in Hunan eingehen. Sie sind in der Presse ausführlich geschildert
worden — sondern nur auf die „Ideologie“ der neuen Konterrevo-
lution, Welche Basis hat sie? Worauf stützt sie sich in ihren Ver-
suchen, den Ueberfall auf die Arbeiter und Bauern zu rechtfertigen?
Der Klassenkampf widerspricht der nationalen Revolution ‚ . lautet
das Leitmotiv aller Erklärungen, Da die Kommunisten für den
Klassenkampf sind und da die Arbeiter- und Bauernverbände den
Klassenkampf in der Praxis durchführen, müssen sie vernichtet werden.
Hat man dieses Thema erschöpft, so zieht man Sunjatsen an den
Haaren herbei, manchmal beruft man sich auch auf Bakunin und sogar,
wie weiter unten ersichtlich, auf Dostojewski, um die Notwendigkeit
der Vernichtung der Kommunistischen Partei zu beweisen, deren
Sünden und Verbrechen sofortige Sühne heischen. Ich führe einige
Beispiele der antikommunistischen Kampagne an. General Tangt-
schentsi, derselbe General, der sich bei der Wiederherstellung de:
„Ordnung“ in Hunan so „glänzend“ bewährt hatte, äußerte sich über
die Ursachen des Feldzuges gegen die Kommunisten wie folgt:
„Der Kommunismus hat keinen Anteil an der gegenwärtigen Revo-
Iution, Die Kommunisten sind der Meinung, daß sie ihre eigenen Gesetze
haben, sie unterordnen sich nicht den Gesetzen der Regierung, Als
Tschangkaischek der Regierung den Gehorsam verweigerte, wurde er
abgesetzt, Die Kommunisten sind aus der Partei der Kuomintang aus-
geschlossen, weil sie eine Verschwörung (!) gegen die Kuomintang or-
ganisiert haben, Einige ihrer Verschwörungen sind bereits in der
Oeffentlichkeit bekannt geworden, andere sind zu wichtig, um sie jetzt
schon in die Oeffent’ichkeit zu tragen,“
Klarer kann man sich nicht ausdrücken. Erinnert man sich, daß
auf dem Territorium der Wuhaner Regierung in den Händen dieses
Generals die ganze Zeit die reale Macht lag, so wird es niemand
Wunder nehmen, daß der General nun von antikommunistischen
Worten zu antikommunistischen Taten überging,
Ebenso redselig ist ein anderer General, der sogenannte christ-
liche General Fengjuhsiang, Vor kurzem veröffentlichte unsere Presse
eine Art von Manifest Fengjuhsiangs, desselben Fengjuhsiangs, der in
Moskau versicherte, er würde sieben Jahre in die Fabrik arbeiten gehen,
desselben Fengjuhsiangs, der zu den geriebensten Gaunern der chine-
sischen Generale gehört , . , und das will was besagen, denn jeder
einzelne chinesische General ist auf dem Gebiete der Gaunerei ein
Meister, Der General Fengjuhsiang, der Vermittler, der Kuppler
zwischen Wuhan und Nanking, ist ein äußerst interessantes Schul-
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