Full text: Revolution und Konterrevolution in China

Sunjatsens über das Bündnis mit Sowjetrußland den Rücken kehrt, 
müssen die Sowjetgenossen möglichst rasch freiwillig gehen — das 
wird der beste Ausweg aus der entstandenen Lage sein. 
Das chinesische Volk befindet sich in der wirtschaftlichen Knecht- 
schaft der Imperialisten. Unsere Militaristen und Bürokraten sind 
genau So, wie die Kapitalisten in den Händen der Imperialisten eine 
Waffe. Neben den von mir aufgezählten Gruppen gibt es in unserem 
Staate keine andere Klasseneinheit. Wozu braucht man da den 
Klassenkampf? Dieser Kampf wird den Brudermord bedeuten, der in 
die Allgemeinheit die größte Verwirrung hineintragen muß. In China 
kann es nur eine nationale Revolution, nicht den Klassenkampf geben. 
Nach Beendigung der nationalen Revolution muß man die Arbeiter und 
Bauern befreien, das Prinzip der Gleichheit auftrichten und Gesetze er- 
lassen, die den Kapitalisten Schranken ziehen und die Lage der Ar- 
beiter und Bauern verbessern. Anstatt Klassen zu schaffen und damit 
den eigenen Untergang vorzubereiten, wäre es doch wohl angebracht, 
an eine außerhalb der Klassen stehende Gesellschaft zu denken! — 
Das ist der Rat, den ich den Genossen in der Chinesischen KP, gebe, 
Alle unsere Genossen befinden sich in einer gefährlichen Lage, In 
dem Augenblick, da sich die Militaristen gegen uns rüsten, darf man 
sich nicht gegenseitig aufreiben und dadurch den Feinden die Mög- 
lichkeit des Sieges in die Hand spielen. Dem Streite einiger Männer 
zuliebe darf man nicht das Leben von hunderttausenden Soldaten der 
revolutionären Truppen opfern, Ich und meine Truppen und alle revo- 
lutionären Genossen anerkennen nur das eine: im Innern Vernichtung 
aller Rebellen, nach außen Kampf um die Beseitigung der ungleichen 
Verträge, Gegenwärtig erachte ich es für unmöglich, die Chinesen in 
‚Rechte‘ und ‚Linke‘ oder in ‚Rote‘ und ‚Weiße‘ einzuteilen, das würde 
nur Unglück und Verwirrung heraufbeschwören.“ 
Diese Erklärung ist ein bemerkenswertes Beispiel der chinesischen 
Generalspolitik, Die Kommunisten „bittet er — vorübergehend zu 
verschwinden” {in China bedeuten solche Bitten häufig die Verkürzung 
des Menschen um einen ganzen Kopf), Klassenkampf gibt es nicht, es 
gibt nur Militaristen, Bürokraten, zu denen selbstverständlich weder 
er noch seine Wuhaner und Nankinger Freunde zählen, Er ist dagegen, 
daß „Klassen geschafft werden‘ und schlägt vor, über eine „außerhalb 
der Klassen stehende Gesellschaft“ nachzudenken, wobei er wie alle 
„Ueber-den-Klassen-Politiker”, in China weder Rote, noch Weiße, 
weder Rechte, noch Linke sieht — mit einem Wort es ist kein General, 
sondern ein biblischer Hohepriester, Aber der Minnesänger der über 
den Klassen stehenden Gesellschaft, der die Chinesen weder in Rechte 
noch in Linke teilt, hat die Bauernbewegung in Hunan und Hupei als 
eine Bewegung von Apachen und Bettlern erklärt, er wütet mit Feuer 
und Schwert gegen die Arbeiter- und Bauernorganisationen, 
Wie schon das Geschwätz von Tangtschentsi, enthüllt auch das 
Manifest Fengjuhsiangs das Gesicht der chinesischen Konterrevolution, 
die sich die ihr notwendig erscheinende Anzahl von „klassenlosen“ 
Feigenblättern beschafft hat. Der eine wie der andere sind typische 
Vertreter der Konterrevolution. Nach der Beratung in Tschangtschou 
hatte Fengjuhsiang in Sutschou eine Zusammenkunft mit Tschangkai- 
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