DAS HOTEL- UND GASTGEWERBE
3. WAS BEZWECKT DIE REKLAME?
Zunächst eine Binsenweisheit: Jedwede Art von Reklame
muß so ausgeführt und gestaltet sein, daß sie ihren Zweck auch
voll zu erfüllen vermag. Deshalb sei daran erinnert, was mit
der Reklame bezweckt werden soll. Um nicht zu sehr in die
Breite schweifen zu müssen, will ich bei der Hotelreklame
bleiben. Sie ist identisch mit jeder gastgewerblichen Reklame
und dürfte vorbildlich für jeden anderen gastgewerblichen Be-
trieb sein. Ein „Lehrplan“ läßt sich natürlich nicht aufstellen.
Aber ich will bei dieser Gelegenheit wiederholt daran erinnern,
daß es außer dem im Verlage von C. Barth, Wien VL., er-
schienenen umfassenden „Lehrbuch der Reklame“ von Karl
Lauterer ausgezeichnete Fachschriften für das Reklamewesen
gibt, deren Studium jedem empfohlen sei, der irgendwie mit
Propaganda zu tun hat. In diesen Zeitschriften sind, außer be-
lehrenden und aufklärenden Aufsätzen und Notizen, Reklame-
muster aus der Praxis zu finden, die ein sich regelmäßig er-
neuerndes und ergänzendes Material liefern und ausgezeich-
neten Anschauungsunterricht erteilen. Regelmäßiges Studium
solcher Fachzeitschriften ist schon deshalb zu empfehlen, weil
man sich dadurch davor schützt, seine verfügbaren Mittel für un-
geschickte, unpraktische und infolgedessen wertlose Reklame
auszugeben.
Der erste und vornehmste Zweck jeder Reklame ist, meines
Erachtens, vom Vorhandensein des Hotels, der Gaststätte,
Kunde zu geben. Der Name muß sich einem möglichst großen
Interessentenkreise so fest einprägen, daß das Gedächtnis
beim leisesten Anstoß reagiert. Ich setze den Fall, daß Herr X.
plötzlich nach dem ihm unbekannten Y. reisen muß. Schon
taucht vor seinem inneren Auge das Zentralhotel in Y. auf, das
er zwar nicht kennt, dessen Name und Geschäftsbetrieb sich