Full text: Das Hotel- und Gastgewerbe

DIE SCHWEIZER VERKEHRSZENTRALE 699 
96. DIE SCHWEIZER VERKEHRSZENTRALE 
Aus ihrem Voranschlag für das Jahr 1927 geht am deut- 
lichsten die eminente Bedeutung der Schweizer Verkehrs- 
zentrale für dieses alte, internationale Reiseland hervor. Als Ge- 
samtausgabe ist die Kleinigkeit von 541.600 Frs. vorgesehen. 
Angesichts dieser Zahl kann ich die Neigung nicht unter- 
drücken, an den „Riesenbetrag‘“ zu erinnern, den der zweit- 
größte Bundesstaat Deutschlands, Bayern, für die „Hebung“ des 
Fremdenverkehrs im Jahre 1926 zur Verfügung stellte: ganze 
20.000 Mark! Auch die halbe Million Schweizer Franken sind 
meines Wissens staatliche Gelder, sie wurden vom schweize- 
rischen Verkehrsrat bewilligt. Von diesen 541.600 Frs. sind 
mehr als vier Fünftel, nämlich 450.350 Frs., für die Auslands- 
werbung bestimmt. Sie werden in Propagandamaterial aller 
Art umgewandelt, für Zeitungsanzeigen, Agenturen ‚der 
Schweizer Verkehrszentrale. Filmaufnahmen. Ausstellungen 
usw. verausgabt. 
Die für den Fremdenverkehr und seine Interessenten 
wichtigste Aktion der Verkehrszentrale ist nach meinem Emp- 
finden die im Jahre 1926 zum ersten Male inszenierte und mit 
gutem Erfolg durchgeführte gemeinsame Anzeigenreklame der 
bemerkenswertesten Verkehrsplätze der Schweiz. Sie war ver- 
schiedener Art, entweder nur Anpreisung der Orte und ihrer 
landläufigen Schönheiten, oder sie erfolgte auch gleichzeitig in 
Verbindung mit Kollektivreklame der Hotels. Ich habe diese 
empfehlenswerte Form der Propaganda im Kapitel „Gemein- 
schaftsreklame der Hotels mit dem Kurort“ geschildert, so daß 
es mit dieser kurzen Erinnerung sein Bewenden haben kann. 
Ein besonderer Hinweis auf verschiedenes Werbematerial der 
Verkehrszentrale erscheint mir angebracht, weil daraus An- 
regungen zu schöpfen sind: Eine große Touristenkarte der 
Schweiz, Maßstab 1 : 600.000, in Form eines Faltprospektes im
	        
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