begründet sind, wohl aber von politischen Erwägungen der
Regierung diktiert werden ?!).
Allein auch selbst dann, wenn der Oberste Volkswizt-
schaftsrat ein Unternehmen als wirtschaftlich gesund aner-
kennt, ist diesem eine normale Weiterentwicklung deshalb
noch durchaus nicht gesichert. Die Verteilung der einzelnen
Produktarten und Produktionsmittel unter den verschiedenen
Unternehmen muß im sozialistischen. Staate im Wege der
Arbeitsteilung besonderen Behörden, den sog. Zentralen
{(Glawki) anvertraut werden. Bei diesen Zentralen findet
also ein Wettbewerb der Unternehmungen statt, die alle be-
liefert werden wollen, und die miteinander durch Eingaben
und Worte, die doch billig zu stehen kommen, konkurrieren,
im Gegensatz zu der kapitalistischen Wirtschaft, wo man
durch Preise konkurrieren muß. Alle’angeforderten Produk-
tionsmittel sind aber komplementär, und so ist es notwendig,
daß in allen Zentralen für jedes Unternehmen gleiche
Beschlüsse in entsprechenden Zahlen ausge-
drückt gefaßt werden. Diese Aufgabe ist unendlich kom-
plizierter als in der kapitalistischen Wirtschaft, wo man
schlimmstenfalls beim Erwerb dieses oder jenes Produk-
tionsmittels einen Preiszuschlag machen muß. Kein Wunder
deshalb, daß das harmonische Funktionieren eines Unter-
nehmens im sozialistischen Staate nicht die Regel, sondern
eine Ausnahme darstellt. Viele Köche verderben den Brei ...
Einstimmig wurde es anerkannt, daß das Naphtharayon von
Grosny am ergiebigsten ist, diese Anerkennung hinderte je-
doch nicht, daß das Rayon ohne Lebensmittel blieb. Wer
kann bezweifeln ferner, daß die Astrachaner‘ Fischereien
für Rußland die wichtigsten sind? Nichtsdestoweniger blie-
ben die Fischer ohne Netze, und Millionen Pud Fische sind
der Wirtschaft verloren gegangen, da den Heimarbeitern von
Nischni-Nowgorod, die seit altersher diese Netze verferti-
gen, das dazu nötige Material nicht geliefert worden war.
Man wird sagen: noch unvollkommene Organisation. Kann
indessen etwas derartiges in der vollständig unorganisierten,
anarchischen, kapitalistischen Gesellschaft vorkommen?
Selbstverständlich nicht. Im Besitze eines so wertvollen
Wirtschaftsgutes wie Naphtha wird der Unternehmer zweifal-
1) Eine Andeutung auf die großzügigen Elektrifizierungsarbeiten wäh.
rend der Hungerjahre. (Anmerkung zur Übersetzung.}
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