Full text: Die wirtschaftliche Konzentration

Die Formen der Konzentration 
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lichen und privaten Versuche einer Valorisierung der Warenmärkte, 
die bei gewissen für den Weltmarkt bestimmten Produkten der Land- 
wirtschaft und des Bergbaues den durch zeitweilige Überproduktion 
entstehenden Preisfall durch bessere zeitliche Verteilung des Angebotes 
zu regeln suchen, wie die brasilianische Kaffeevalorisation, die griechische 
Korinthenretention, das Stevenson-Schema für Gummi, die staatliche 
Regulierung der südafrikanischen Diamantengewinnung usw. . 
Zu einem Überblick über die Arten der wirtschaftlichen Kon- 
zentration sind mehrere Gesichtspunkte verwendbar. Dabei muß vor 
allem der logischen Forderung entsprochen werden, daß innerhalb einer 
Aufzählung an demselben Einteilungsgrunde festgehalten wird, weil 
sonst die heterogensten Begriffe gegenübergestellt werden. Man kann 
die Menschen nach der Hautfarbe oder nach der Schädelform einteilen, 
in derselben Kette aber nicht Glieder beider Reihen einschalten. Aller- 
dings reicht bei der großen Mannigfaltigkeit des Wirtschaftslebens 
ein einziger Einteilungsgrund. nicht aus, um einen vollständigen Über- 
blick zu ermöglichen, daher kreuzen sich mehrere Einteilungen nach 
verschiedenen Richtungen. Schließlich muß jeder Einteilungsgrund 
der Wirtschaft entnommen sein und nicht der bestehenden Rechts- 
ordnung, weil diese doch nur sanktioniert, was das Leben längst ge- 
schaffen hat. Daher ist es verfehlt, im bürgerlichen Recht oder im 
Handelsrecht nach zureichenden Erklärungen zu suchen, denn diese 
Gesetzbücher entstanden oft zu einer Zeit, da man derartige Erscheinungen 
und somit auch die Begriffe hiefür nicht kannte. 
Eine Einteilung ist hier möglich: 
I. Nach den Einheiten der Zusammenfassung: 
il. Ob Betriebe zu einer Sammelunternehmung vereinigt 
werden, oder 
2, ob Unternehmungen in irgendeiner Form zusammengefaßt 
werden. Die meisten Arten der Konzentration fallen in die letztere 
Gruppe. 
II. Nach dem Zwecke der Zusammenfassung: 
1. Kapitalsanlage zum Zwecke der Ausgleichung des Risikos für 
die Kapitalsbesitzer, 
2. vertikale Konzentration (auch Kombination genannt) durch 
Vereinigung gleichartiger, aber verschiedenstufiger Betriebe, um durch 
Beherrschung des Erzeugungsvorganges vom Rohstoff bis zum Ganz- 
fabrikat die Herstellungskosten herabzudrücken (meist Trusts, teil- 
weise auch Fusionen und Interessengemeinschaften), a 
3. horizontale Konzentration (auch Syndizierung genannt) durch 
Vereinigung gleichartiger und gleichstufiger Betriebe, um durch Regelung
	        
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