Bau und Oberflächengestaltung.
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rung von dorther für die Küstenstaaten zu erwarten wäre, da
der Hochlandbewohner das Tiefland meidet.)
Ganz verschieden ist der Bau des mittelamerikanischen,
transisthmischen Mexico (auch abgesehen von dem fremdartigen,
jugendlichen Kalkgebiet der Halbinsel Yucatän). Wohl haben
sich auch hier in der Nähe der pazifischen Küste alte Gebirgs-
bildungsvorgänge abgespielt, wohl ist auch hier in der älteren
Eozän- und der Oligozänzeit die gebirgsbildende Kraft wieder tätig
vewesen, aber als das kontinentale Mexico bereits die Grundzüge
seiner heutigen Gestalt erreicht hatte, begann hier eine neue ener-
gische Gebirgsfaltung (im Obermiozän oder Pliozän) und gab dem
Kettengebirge des nördlichen Mittelamerika in der Hauptsache
seine jetzige Gestalt und Ausdehnung (vom Isthmus von
Tehuantepec durch Chiapas und Guatemala bis Britisch- und
Spanisch-Honduras). Wohl sind auch in diesem Teil Mexicos
junge Eruptivgesteine (besonders Andesite) in bedeutenden
Massen hervorgequollen, aber sie haben nur” ganz vereinzelt
nennenswerte Erzmengen mit sich gebracht, und da auch die
älteren Formationen des Gebiets sehr arm an Mineralschätzen
sind, das jugendliche Yucatän derselben aber gänzlich entbehrt,
so hat der Bergbau im transisthmischen Mexico niemals eine
nennenswerte Bedeutung erlangt und erscheint zur Zeit unter
den Beschäftigungsarten der Einwohner überhaupt nicht mehr.
Der Reisende, der von Norden nach Süden die Staaten
Tabasco und Chiapas durchquert, passiert zunächst das
alluviale Tiefland von Tabasco und ersteigt darauf ein stufen-
förmig ansteigendes Kettengebirge, das Höhen bis 2870 m
(Cerro Zontehuitz) erreicht und kleinere beckenförmige Hoch-
ebenen enthält (z. B. San Cristöbal Las Casas, 2100 m, und Co-
mitän, 1600 m). Treppenförmig senkt sich dann das Gelände zu
einer breiten Talsenke, die der Rio de Chiapas durchströmt;
weiter südlich folgt die Sierra Madre mit Höhen bis 3000 m
und dem 4060 m hohen Vulkan Tacani, worauf ein Steilabfall
zu der schmalen pazifischen Küstenebene hinabführt. Das west-
liche Ende des mittelamerikanischen Kettengebirges findet sich
auf dem Isthmus von Tehuantepec, der demnach nicht nur topo-
yraphisch wegen der geringen Breite des Landes (210 km) und