Full text: Der Haushalt des Kaufmannsgehilfen

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Die Ausgabe für Nährmittel beträgt im Kaufmannsgehilfen⸗ 
haushalt 7,20 v. H. der Lebensmittelausgaben. Es sind die Nährmittel in 
weitestem Sinne enthalten. Für Eier werden jährlich 62,70 AM von 
einem Haushalt — 4,38 v. H. der Nahrungsmittelausgaben — aufgewandt. 
Im ganzen verbrauchte jeder Durchschnittshaushalt 1430,53 ANM jähr-— 
lich, oder 110,21 AN monatlich, um das Nahrungsbedürfnis zu decken. 
Das ist die Durchschnittszahl. Im einzelnen geben viele Haushaltungen sehr 
viel weniger für die Ernährung aus. So wenden z. B. Haushaltungen mit 
vier Personen nur 826, - Mä, 1003. - 3N, I0oi2,- ꝓm, io37,90 — 
1121, - AM usw., ja auch solche mit fünf Personen nur 973, - M, 
I070, - M 1148,- M und 1170, — 2N jahrlich für die Ernährung 
auf. Wenn man berücksichtigt, daß nach unseren Feststellungen auf eine 
Vollperson 482,35 NM jährücher Nahrungsbedarf entfällt, wird man die 
Tatsache nicht von der Hand weisen können, daß in vielen Haushaltungen 
eine außerordentlich große Einschränkung des Nahrungsbedürfnisses vorliegt. 
Ueber die Ausgabenverteilung im einzelnen gibt die nachfolgende 
Tabelle Aufschluß (Tab. S. 22). 
Das der Ernährung folgende nächstgrößte Bedürfnis im Haushalt des 
Kaufmannsgehilfen ist die Kleidung. Der Kaufmannsgehilfe gab 
1926 11,81v. H. der Ausgaben für die Kleidung des Mannes, der Ehe— 
frau, der Kinder, für Schuhwerk, Wäsche und Bettzeug aus. In dieser 
Summe sind aber nicht die Reinigungskosten enthalten. Die schon mehrfach 
erwähnten, im Jahre 19025 in Hamburg befragten Arbeiter wandten 
11,607 v. H. der Ausgaben für Bekleidung und Wäsche auf. Ese rgibt 
sich die Tatsache, daß die Kaufmannsgehilfen, ob⸗ 
wohl sie auf Kleidung größeren Wert legen müssen 
als die Arbeiter, nicht wesentlich mehr Hundertteile 
für diesen Zweckfreimachenkönnen. Die Kleidungsausgaben 
verteilen sich wie folgt (Tab. S. 22). 
Auffallend erscheint vielleicht, daß für die Kleidung des Mannes 
etwas mehr als für die Kleidung der Ehefrau — 
142,55 AN gegen 122,04 JN — verausgabt werden. Der Grund 
dürfte im wesentlichen darin liegen, daß auf gute Kleidung des Mannes 
aus beruflichen Gründen Wert gelegt werden muß, und daß die Frau auch 
gelegentlich selbst schneidert. Einen ungefähren Anhalt für die Größe der 
Kleidungsausgabe bieten die Anschaffungskosten. Der für die Kleidung des 
Mannes ausgewiesene Betrag dürfte ungefähr den Anschaffungskosten für 
einen Anzug entsprechen. Berücksichtigt man, daß eine Familie aus 
3,55 Personen im Durchschnitt besteht, so kann man sich des Eindrucks nicht 
erwehren, daß die Kleidungsausgaben recht gering sind. 
Z. B. trifft das in hervorragendem Maße für den sehr geringen Betrag für 
Wäsche und Bettzeug von 23,23 NM iährlich zu. Mit diesem Betrage 
dürfte der Wäsche- und Bettzeugbestand einer Haushaltung kaum aufrecht⸗ 
zuerhalten sein. Dabei sind die mitgeteilten Zahlen der Durchschnitt von 
290, zum Teil besser als die Mehrzahl der deutschen Kaufmannsgehilfen 
situierten, Kaufmannsgehilfen! Untersucht man die weniger bemittelten 
Haushaltungen im einzelnen, so findet man, daß für die Kleidung in
	        
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