Ein stärkeres Vordringen der Werkmeister in
der Gesamtbelegschaft findet sich in der chemischen In
dustrie, in der Großeisenindustrie, im Maschinen- und Fahr-
zeugbau, in der elektrotechnischen Industrie, im Holzgewerbe
und in der Musikinstrumentenindustrie: hier ist auch die
durchschnittlich auf einen Werkmeister entfallende Arbeiter-
zahl beträchtlich gesunken. Aber auch im Verhältnis zu den
Selbständigen ist hier die Zahl der Werkmeister gestiegen,
diese Steigerung ist in der elektrotechnischen Industrie be-
sonders stark. Hier kamen auf 100 Selbständige im Jahre
1907 nur 10 Werkmeister, im Jahre 1925 dagegen 25. Eine
beträchtliche Zunahme dieser Meßziffern findet sich auch
in der: Gas-, Wasser- und Elektrizitätsversorgung, in der
chemischen Industrie, im Maschinenbau, im Bergbau, in der
Textilindustrie usw. Äuch hier kommt in der Zunahme dieser
Meßziffern die Entwicklung zum Großbetrieb zum Ausdruck.
Die kaufmännischen Angestellten in der
Industrie.
In der nachstehenden Tabelle sind in entsprechender Weise
wie für die Techniker und die Werkmeister die einzelnen
Industriezweige nach der Größe des Anteils der kaufmänni-
schen Angestellten am Gesamtpersonal geordnet.
Der Anteil der kaufmännischen Angestellten weist sehr
starke Schwankungen auf; an der Spitze steht die
chemische Industrie mit einem Prozentsatz von 19,2 Proz., am
Schluß das Baugewerbe mit nur 2,4 Proz. Die Ursachen
dieses sehr unterschiedlichen Anteils der kaufmännischen An-
gestellten liegen in der verschiedenen wirtschaftlichen
Funktion der kaufmännischen Angestellten, in deren Händen
nicht nur der Verkehr nach außen — der Einkauf des Materials
und der Verkauf der Produkte — liegt, sondern auch die innere
Verwaltung der Betriebe. Die Tabelle zeigt, daß auch hier die
zunehmende Beschäftigung kaufmännischer Angestellter —
von wenigen Ausnahmen abgesehen — eine Folge der Be-
triebskonzentration ist. In den Großbetrieben der chemischen
Industrie, in den Wasser-, Gas- und Elektrizitätswerken, in der
Kautschukindustrie, in der elektrotechnischen Industrie und
im Maschinenbau wächst mit der Größe der Betriebe auch
die innere Organisation: Buchführung, Lohnberechnung,
Steuerbuchungen, Kalkulation usw. führen zur wachsenden
Einstellung von kaufmännischen und Bureauangestellten,
Schreibmaschine und Telephon haben insbesondere den
Frauen die Bureaus und Kontore der Industriebetriebe ge-
öffnet. Aus dem Rahmen fallen der Bergbau und die
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