Full text: Entwicklungsbedingungen und Aufgaben der modernen Wirtschaftstheorie

trationsbewegungen erschöpfen sich nicht etwa auf dem Gebiete 
der Erwirkung günstiger oder monopolistischer Preisbildung. 
Absatzkontingentierung und Rationierung des Absatzes, überhaupt 
Anpassung der Produktion an den Bedarf und — höchst bedeut— 
sam — des Bedarfes an die günstigsten Bedingungen der 
Produktion (Normung!) einheitlich e Organisation erwei— 
terter Arbeitsteilung innerhalb ganzer Produktionszweige im 
Zusammenhang mit Spezialisierung und Rationalisierung der 
Betriebe und Betriebsmethoden, Austausch der zweckmäßigsten 
Methoden der Erzeugung, Beschaffung von Kapital und Roh— 
stoffen, sowie Absatz der Fertigprodukte im Großen, ein—⸗ 
heitliche Ausnützung der zur Verfügung stehenden Produktions⸗ 
mittel und Produktionskräfte (beispielsweise auf dem Gebiete 
der Kraft- und Wärmeverwertung), überhaupt einheitlich 
geordneter Gang der Erzeugung, begonnen beim Urstoff und 
beendet beim Fertigprodukt (evtl. einschließlich Absatzorgani⸗ 
sation) u. a.m., all das kennzeichnet die in der Konzentrations⸗ 
bewegung vielfach zum Ausdruck konmmenden Bestrebungen 
der Gegenwart. 
Was bedeutet aber diese Entwicklung vom Standpunkte 
der Beurteilung unserer heutigen Wirtschaftsverfassung? 
Was heute in der Wirtschaft vor sich geht, ist plan— 
mäßige Rationalisierung nicht nur der Betriebe, sondern 
der ganzen Wirtschaft von unter her, und Ausschaltung 
der mechanisch und daher oft sinnlos wirkenden Gesetze der 
freien Konkurrenz und des sogenannten Spiels der freien 
Kräfte, sowohl in horizontaler wie auch in vertikaler Richtung. 
Das gilt aber nicht nur von der industriellen Pro— 
duktion, das gilt auch für das Gewerbe mit seinen Fach— 
bereinigungen und Genossenschaften, auch für die Beweguug 
auf dem Arbeitsmarkte mit seinen Berufsvereinigungen, 
Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerorganisationen (auf der Grund— 
lage der gesetzlichen Regelung des Arbeitsvertrages usw.), 
das gilt in etwa vom Kapitalmarkte mit seinen Zusammen— 
schlüssen und Organisationsbildungen der Kapitalanlage und 
Kapitalkontrolle (etwa auf der Basis der Effektensubstitution), 
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