Recht angekündigt und gefordert (vor allem von Johannes
Plenge, vom Außenseiter Müller-Lyer, in etwa von
Spengler uff.) und wie sie von wirklichkeitsfremden plan—
wirtschaftlichen Ideologen in vielfach fehlerhafter Beleuch—
ung und Zielsetzung gesehen und gewünscht wurde.
Diese Art planwirtschaftlicher Entwicklung — wenn es
nicht zu gefährlich ist, diesen Ausdruck zu gebrauchen —, wie
wir sie heute sehen, erfolgte und erfolgt aber nicht, wie wir
wohl verstehen müssen, im Wege einer gewaltsamen Zerstörung
des Vergangenen, auch nicht im Wege einer die organischen
Entwicklungsbedingungen vernachlässigenden Inauguration einer
bielfach so gedachten künstlichen Planwirtschaft, also nicht
im Wege eines Experimentes, sondern sie fußt geradezu auf
dem Hergebrachten, und geht aus der auf das Eigeninter—
esse und die Eigeninitiative der wirtschaftenden Menschen
gegründeten Verkehrswirtschaft ursprünglich und orga—
aisch hervor.
Wielleicht vermag ihr die von manchen in etwa gewünschte
politische Entwicklung einer Art berufs- und wirtschafts—
ständischen Gliederung des Staates zu folgen. Nicht ein⸗
mal die Symptome der extremen politischen Entwicklungen
in Italien und Rußland würden dem widersprechen.)
Wird diese Entwicklung nun nicht gewaltsam unterbrochen,
zu prophezeien ist nicht Sache der Wirtschaftstheorie —
so erwachsen den Staate — wie heute schon — in dem Maße
immer gewichtigere wirtschaftspolitische Aufgaben,
als die freie Konkurrenz aufgehoben wird, und sich die ver—
schiedenen Wirtschaftsgruppen horizontaler wie vertikaler Rich—
tung massiert, und mit ganz neuartigen Kampfmitteln ausge—
stattet, kampfesbereit gegenüberstehen. Hier muß der Staat zum
Wohle der Gesamtheit die Bahnen des Ausgleiches und des
Aufstieges schaffen, Aufgaben, vor die er z. T. eben heute
schon in, der Tat gestellt ist.
Es erwachsen ihm aber unter diesen Umständen auch
Pflichten positiver Natur. Die gekennzeichnete Entwicklung
ist ja gewissermaßen eine organische und zeigt das ent—
22