Full text: Der deutsche Buchhandel

{II. Die Zweige des deutschen Buchhandels. 37 
10, Erdbeschreibung, Karten, 
11, Kriegswissenschaft, 
12, Handel, Gewerbe, Verkehrswesen, 
13, Bau- und Ingenieurwesen, 
14, Haus-, Land- und Forstwissenschaft, 
15. Schöne Literatur (Gedichte, Romane, Erzählungen), 
16. Kunst (Kunstgeschichte, Musik- und Theaterliteratur), 
17. Adreßbücher und Kalender, 
18. Verschiedenes. 
Aus Zweckmäßigkeitsgründen werden natürlich zahlreiche Ab- 
weichungen von diesem System bei der Lagerordnung vorkommen, 
besonders in Spezialbuchhandlungen; auf kleinen Sortimentslagern 
werden Abteilungen zusammengelegt und Gruppen je nach Maßgabe 
der Bestände gebildet; immer aber muß die Hauptbedingung erfüllt 
sein, daß jedes Buch im Lager nur an einer bestimmten Stelle zu 
suchen und zu finden ist. Durch sorgsame Beachtung der täglichen 
Börsenblattbibliographie und der Verlegerinserate im Börsenblatt so- 
wie der Rundschreiben, die als Zettelpakete mit jeder Postsendung 
vom Leipziger Kommissionär eingehen, ist es dem Sortimenter mög- 
lich, sein Lager stets auf zeitgemäßer Höhe zu halten und sich dem 
Vertrieb der Neuerscheinungen des Büchermarktes zu widmen. 
Einen breiten Raum in der Tätigkeit des Sortimenters nimmt die 
Besorgung der Bücher ein, die er auf feste Bestellung der Kund- 
schaft von den Verlegern zu beschaffen hat. Da nicht bei allen 
Bücherbestellungen die Namen der Verlagsfirmen angegeben werden, 
so muß er sie mit Hilfe seines Katalogmaterials sehr oft erst er- 
mitteln, bevor der dann ordnungsgemäß ausgefertigte Verlangzettel 
mit andern im Bestellbrief an den Kommissionär zur weiteren Be- 
handlung gesandt werden kann. Ist der Verleger nach den einer 
Firma zur Verfügung stehenden Katalogen nicht festzustellen, so 
kann ein kopfloser, das heißt ohne Verlegeradresse an den Koöm- 
missionär gesandter Zettel, von diesem noch vervollständigt oder 
hierzu an das O0. Gracklauersche Bibliographische Auskunftsbüro in 
Leipzig weitergeleitet werden, das auch bei ungenauen und ver- 
stümmelten Titelangaben, wie sie zuweilen vorkommen, nur selten 
versagt. 
Die wichtigsten bibliographischen Hilfsmittel des deutschen Buch- 
handels werden in der ihnen von altersher nachgerühmten Lücken- 
losigkeit und Zuverlässigkeit seit einigen Jahren in der Deutschen 
Bücherei in Leipzig bearbeitet und erscheinen im Verlag des Börsen- 
vereins der Deutschen Buchhändler. Als Urtyp dieser Bücherkataloge, 
dem sogenannten „Handwerkszeug des Sortimenters‘“, gilt der Meß- 
katalog, den der Buchhändler Georg Willer in Augsburg im Jahre 
1564 erscheinen ließ, und der dann von ihm und seinen Nachfolgern
	        
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