haben die meisten Stillegungen stattgefunden —, auf den Doppelzentner
K.O etwa 18 Pfg. ausgemacht. . Die Entschädigungen sind also nicht
zo hoch, wie es nach dem Wortlaut des Gesetzes erscheinen könnte.
Sachverständiger Herwegen: Die Zahl der Angestellten ist seit
1919 halbiert worden. In der Angestelltenpensionskasse entfällt heute
auf 3,5 aktive Angestellte ein Leistungsempfänger, die entlassenen An-
gestellten mußten die Sozialversicherung in Anspruch nehmen, weil sie
anderswo nicht unterkamen. Damit ist natürlich eine sehr unerwünschte
soziale Umschichtung verbunden; denn es sind ‚viele Kräfte darunter, die
noch hätten weiterarbeiten können. Die Kaliindustrie ist mit Abfindungs-
zahlungen schon reichlich versehen, und es wäre weder für die Industrie,
noch weniger für die Angestellten erwünscht, wenn sich die Vorgänge
der letzten Jahre später wiederholen würden.‘ Mit der Zahlung einer
Entschädigung, wie sie das Gesetz vorschreibt, ist den Angestellten
wenig gedient, zumal die Arbeitgeber vielfach die Erledigung heraus-
zezögert haben und es zu Prozessen haben kommen lassen, die meist
sehr lange währen; oft. ist die Entschädigung dem Angestellten erst
[?/, Jahre nach der Entlassung zugesprochen worden. Die Lage der
Angestellten bei der Entlassung wird noch dadurch erschwert, daß eine
versteckte Quotenübertragung erfolgt, die oft sehr schwer zu erkennen
ist. Deshalb sind wir in der letzten Zeit dazu übergegangen, einen
Vergleich abzuschließen, weil dann der Angestellte schneller etwas
bekommt, als wenn der große, sehr undurchsichtige Apparat in Be-
wegung gesetzt werden muß. Daß sich die Arbeiterschaft so schnell
hat umstellen können, liegt zunächst daran, daß in der Kaliindustrie
die Zahl der gelernten Arbeiter nicht so groß ist wie z. B. in der Braun-
kohlenindustrie; trotzdem hat die Kaliindustrie große Schwierigkeiten,
gute Arbeiter zu bekommen, die zum größten Teil aus der Landwirt-
schaft stammen und sich nicht einfach wie die Bergarbeiter verschicken
iassen. Die Kaliarbeiter wandern nicht mit nach dem Norden und
Süden, die Steiger haben deshalb mit der Belegschaft heute große
Schwierigkeiten, zumal auch die knappschaftlichen Verhältnisse hinein-
spielen; bei den jüngeren Arbeitern zZ. B. werden hier viel höhere soziale
Abzüge berechnet.
Sachverständiger Albrecht: An Arbeitern und Angestellten
waren im Burbach-Konzern beschäftigt:
Jahr
1913
925
‚926
927
1928
Arbeiter
Angestellte
4387 882
3 509 371
2734 306
2805 i 297
83080 268
Die Grenze zwischen Arbeitern und Angestellten ist durch den Tarif
genau bestimmt, der eine gewisse Verschiebung in der Zahl der Angestell-
ten bewirkt hat.
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