schaftsgründung der Eisenbahnmaterialleihanstalt und der
General American Tank Car Corporation Chicago (Internatio-
nale Transportmittel-A.-G.. Berlin}.
Die Kehrseite
Internationalisierung und Überfremdung haben sich begrifflich
und praktisch zuweilen gestreift. Dabei ist der Begriff der Über-
{remdung, wie verschiedene Auseinandersetzungen (AEG.-
Siemens, Bücher-Sempell auf der Industrietagung in Düsseldorf)
gezeigt haben, durchaus verschieden abgegrenzt worden. Oft
war ohne Zweifel nur eine Einschaltung des Auslandes vor-
handen, die nicht als „Ueberfremdung“ bezeichnet werden kann.
Immerhin gab das planmäßige Vorgehen vor allem Amerikas, das
von der Stellung des Obligationengläubigers zur der des .mit-
bestimmenden Teilhabers und Großaktionärs zu gelangen strebte,
ernsthaft zu denken. Dem Fall General-Motors-Opel mit seiner
eindeutigen Substanzübertragung an die Amerikaner sind zwar
keine großen Maßnahmen in ähnlich krasser Form gefolgt. Eine
Reihe neuer Großbeteiligungen des Auslandkapitals, größten-
teils mit weitgehendem Uebergreifen auch in das verwaltungs-
mäßige und organisatorische Gefüge der deutschen Unter-
nehmen, haben jedoch die Frage aufgeworfen, inwieweit diese
[nternationalisierung noch volkswirtschaftlich erwünscht oder
gefährlich ist. Diese Frage kann nur unter Würdigung der
gesamtwirtschaftlichen Lage, nicht mit Beschränkung auf den
Einzelfall beantwortet werden. Bei dem Eindringen der
General Electric in die AEG, und der Einflußnahme bei
der Osram - Gesellschaft muß die eingangs erwähnte Wand-
lung der Großtechnik und der Zusammenballungsprozeß der
Weltelektrowirtschaft in Rechnung gestellt werden. Ähnliches
vilt für das Eindringen des Auslands in die deutsche
Schwachstromindustrie (Philips, Holland bei Lorenz,
Erwerb der Aktienmehrheıt der Ferd. Schuchhardt-A.-G. durch
die amerikanische International Standard Eleetrie Co., Über-
nahme der Kramolin G. m. b. H., Berlin, durch die Aeonic Radio
Ltd.). In der Zellstoff- und Papierindustrie hat die englische
Combined Pulp and Paper Mills Ltd, die bereits
früher drei deutsche Werke (Alfeld-Gronau, Köslin, Rube & Co.)
unter ihren Einfluß gebracht hatte, auch die Aktienmehrheiten
JerSchlesischenCellulose- und Papierfabriken
sowie der Ostdeutschen Papier- und Zellstoff-
werke A.-G. in ihren Besitz gebracht. Die gesamten deutschen
Interessen der Combined Pulp sollen jetzt in eine Dachgesell-
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