Lebenshaltungsindex 555 gegen 531). Diese dürfte infolge der
steigenden sozialen Lasten (das Sozialversicherungsgesetz tritt
{930 in Kraft) weiter zurückgehen.
Das Geld blieb leicht. Der Diskontsaiz der Bank von
Frankreich konnte seit Januar 1928 auf 3%% gehalten werden;
man rechnet mit einer Ermäßigung des Diskontsatzes im
ersten Vierteljahr,
ebenso. wie mit einer Herabsetzung des Lombardsatzos, der seit
Januar 1928 auf 5%% geblieben ist. Tagesgeld bedang 1929
3%% im Monatsdurchschnitt. Langfristiges Geld hat die Ten-
denz zur Verbilligung; der Satz, zu dem sich die neu ausge-
gebenen Obligationen durchschnittlich verzinsen, ist von No-
vember. 1928 bis November 1929 von 6% auf 5%% zurück-
gegangen; mit seiner weitern Verbilligung darf gerechnet werden.
Die Lage der Industrie hat sich im abgelaufenen Jahr ge-
hoben, der Beschäftigungsindex für Oktober von 116,9 auf 125,9
(1924/26 im Durchschnitt = 100), darunter Eisenindustrie 129 (130)
kaum verändert, Maschinen 159 (143), Textilindustrie 90 (100)
infolge dauernd schlechten Geschäftsganges, der sich jedoch in
letzter Zeit gebessert hat, Bauindustrie 147 (98), am stärksten ge-
bessert infolge großer privater Bauaufträge und besonders durch
das umfangreiche staatliche Bauprogramm. Auch der Handel
zeigt eine Steigerung, der allgemeine Index von Januar bis
August (1924/26 = 100) von 131,05 auf 163,85, die Eisenbahnein-
nahmen im November von 58,55 Mill. Franken wöchentlich 1928
auf 55,54 Mill. Franken 1929, die beladenen Wagen von täglich
67 900 auf 68 200, im Clearing eingelöste Wechsel von Januar bis
November von 357,91 Milliarden auf 469,74 Milliarden Franken.
Die Einlagen bei den Sparkassen waren Ende November 1929
auf 29,95 gegen 25,64 Milliarden Franken vor einem Jahr ge-
stiegen.
Bei einer ruhigen Weiterentwicklung der Weltwirtschaft darf
mit einem weitern langsamen Aufstieg Frankreichs als Industrie-
'and gerechnet werden.
BELGIEN
Keine Wirtschaftskrise, höchstens Depression
£ Brüssel, 9. Januar
Handel und Gewerbe können auf ein günstiges Wirtschaftsjahr
zurückblicken. Der Status der Nationalbank ist gut. Die
Spareinlagen bei der staatlichen Sparkasse bewegten sich das
zanze Jahr hindurch in aufsteigender Linie und betrugen nach
den vorliegenden statistischen Zahlen bis Ende Oktober 1929,
5,005 gegen 4,17 für das Jahr 1928 und 3,424 Milliarden Franken
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