Jahren unverändert passiv geblieben ist. Was die:Bilanz des
Finanzministeriums anbelangt, so leidet. sie zwar. an
unschwer nachweisbaren Irrtümern und Ungenauigkeiten in. der
Berechnung der Ausgaben; das Vertrauen in sie ist durch den
nicht‘ immer . glücklichen Versuch, einen. etwas firagwürdigen
Deberschuß auszuweisen, nicht gestärkt worden. Anderseits
wird es zutreffen, daß seit 1928 (dem. Jahr des Staatsstreichs) die
Einnahmen‘ durch: Steuern von 2425 auf 3700 Mill. Pesetas
gestiegen sind. ;
Diesem ‚wenn auch nicht schattenlosen Bild steht die sonder-
bare Erscheinung gegenüber, daß die Peseta seit einem Jahr
unaufhaltsam ‘fällt. . Alle Maßnahmen, die von der Regierung
zur Stützung der.Valuta ergriffen werden, erzielen das Gegen-
teil der, beabsichtigten Wirkung, wie erst unlängst die mit
spielender Leichtigkeit aufgebrachte Goldanleihe. Seit dem
Zusammenbruch der spanischen Währung nach dem verlorenen
Kolonialkrieg von 1898 hat der Kurs der Peseta einen ähnlichen
Tiefstand nicht erlebt. Bei der Unmöglichkeit, ausreichende
wirtschaftliche Gründe für diese Erscheinung zu finden, bleibt
nichts andres übrig, als, abgesehen von der ohne Stabilisierung
der Währung nicht zu verhindernden Spekulation, auch poli-
tische Gesichtspunkte zu berücksichtigen.
Für die Beurteilung ‘der augenblicklichen wirtschaftlichen
Lage. in‘ Spanien ist das Gefühl vollkommeneı
Ungewißheit über die nächste Zukunft be-
zeichnend, und zwar gilt dies sowohl hinsichtlich des weitern
Fortbestandes der Diktatur wıe der für das Währungsproblem
zu findenden Lösung und endlich der zu erwartenden Orien-
tierung der Zoll- und Handelspolitik. Die Diktatur aber hat auf
diesem Gebiet, ungeachtet sonstiger Verdienste, versagt,
SCHWEIZ
Abflauende Konjunktur
«7 Zürich, 8. Januar
Die Schweiz zeigt im Jahr 1929 das Bild eines Staates, der
seine Aufgaben nicht allzuweit steckt, seine Soziallasten in
Einklang mit seiner wirtschaftlichen Kraft bringt, vor allzu
empfindlichen Eingriffen in die private Wirtschaft sich bewahrt
und durch vorsichtiges Wirtschaften seinen Haushalt im
Gleichgewicht erhalten kann. Der Voranschlag des
Bundes für 1930 sieht einen Überschuß von 110000fr vor.
Dabei laufen sämtliche Einnahmen und Ausgaben der Eid-
genossenschaft über die Verwaltungsrechnung, es gibt hier
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