zusgewaschen und der Hauptmuschelkalk nachgesunken und zerklüftet ist. Aus solchen Bohr-
orunnen wird eine Reihe von Orten versorgt, darunier die Städte Haßfurt und Kitzingen. Der
Mittlere Muschelkalk eignet sich wegen der Härte seines Wassers nicht zu Brunnenbohrungen.
Ein überaus günstiger Umstand ist es, daß über dem Muschelkalk noch vielfach die
anterste Keuperschicht, der sog. Lettenkeuper erhalten geblieben ist. In der
nittleren Region desselben sind nämlich ein oder zwei Sandsteinflöze eingebettet, denen
zahlreiche, wenn auch meist kleine Quellen entspringen. In Gegenden, welche
mit Wässern bis zu 50 Härtegraden vorliebnehmen müssen, sind diese verhältnismäßig
weichen Wässer außerordentlich wertvoll. Viele Ortschaften beziehen Wasser aus diesen
Lettenkeuper-Sandsteinen. Die Stadt Ochsenfurt wird vollständig aus einem solchen Quell-
gebiete versorgt, Für Bohrungen eignet sich der Lettenkeuper wegen der örtlich recht
verschiedenen Mächtigkeit der Sandsteinflöze weniger. Eine Bohrung bei Königshofen i. Grab-
’eld war mit Erschließung von 10 L/Sek. erfolgreich.
Orbiet des brauchbaren War
biet. des harten
wehbner Fussers
a af
mtr
Abb. 10. Geologisches Profil durch das Bezirksamt Königshofen i. Grabfelo
(Unterfranken).
Längen 1: 130000; 12 fach überhöht.
Das Profil gibt einen Überblick über die Schichten der mittleren und oberen
Crias im nördlichen Franken, Da hier im Keuper die Sandsteinflöze weniger
mächtig als im südlichen und östlichen Franken entwickelt sind, ist man zur
Wasserbeschaffung auf das Muschelkalkgebiet im Westen angewiesen. Der
Hauptmuschelkalk (m®) hat hier brauchbares Wasser. Der Lettenkeuper-Sandstein
'Ikp?) führt weiches Wasser, aber nur in geringer Menge. Das Grundgipsflöz
gg) hat große Quellen mit überaus hartem Wasser, ebensolches Wasser enthalten
lie Berggipsschichten (bg). Schilfsandstein (sch) und Burgsandstein (bs) besitzen
weiches Wasser, jedoch in geringer Menge.
Das Keupergebiet, das einen sehr großen Teil des Frankenlandes einnimmt, tritt im
Westen mit den Höhenzügen der Haßberge, des Steigerwaldes und der Franken-
höhe als deutliche Landstufe hervor. Das flachwellige Gelände zu Füßen dieser
Berge wird zum Teil von dem bereits erwähnten Lettenkeuper, zum Teil von den
antersten Schichten des Mittleren Keupers, dem Unteren Gipskeuper, gebildet. Die
östliche und südliche Grenze des Keupergebietes läuft ungefähr auf der Linie Lichten-
fels—Nürnberg-Hilpoltstein—Pleinfeld—-Gunzenhausen— Ellwangen. Der
Keuper verschwindet dann unter der überlagernden Juraformation, hebt sich jedoch jenseits
derselben noch mehrfach heraus, namentlich mit einem größeren Landstreifen in der
Linie Lichtenfels—Bayreuth—Weiden.
Der Keuper besteht in der Hauptsache aus Lettenschiefern und Sandstein-
schichten. Die über dem Lettenkeuper ruhenden unteren Lagen des Mittleren Keupers
anthalten Gips, der stellenweise Flöze von einer Mächtigkeit bis zu 10m bildet. Als
wasserführende, hinsichtlich der Brauchbarkeit des Wassers aber sehr
verschiedene Schichten kommen vor allem die Gipsmergel und die Sandsteine
in Betracht. Erstere herrschen im Nordwesten vor, letztere gewinnen nach Süden und
Südosten an Mächtigkeit.
Die Bedeutung der Sändsteinquellen des Unteren Keupers (Lettenkeupers) wurde
schon hervorgehoben. Das anschließende Gebiet des sog. „Fränkischen Keupers“,
Yale