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der Wesenserkenntnis erreicht hat. Denn das vor allem gilt
es einzuschen und sich einzuprägen: alle Wesenserkennt-
nis der Natur ist Metaphysik, das heißt: überschreitet die
Erfahrung und ist nicht evident.
Nichts anderes hat uns ja im Grunde Kant beweisen wollen, dessen
Standpunkt für alle Naturwissenschaft — aber auch nur für
diese — der allein richtige ist. Und in klassischer Form hat dieser
Auffassung Schopenhauer Ausdruck verliehen, wenn er sagt: „Jede
echte, also wirklich ursprüngliche Naturkraft..., wozu auch jede
chemische Grundeigenschaft gehört, ist wesentlich qualitas occulta,
das heißt keiner physischen Erklärung weiter fähig, sondern nur
noch einer metaphysischen, das heißt über die Erscheinung hinaus-
gehenden.‘ 41 Und: „Die Ätiologie lehrt uns, daß nach dem Gesetz
von Ursache und Wirkung dieser bestimmte Zustand der Materie
jenen anderen herbeiführt, und damit hat sie ihn erklärt und das
ihrige getan... Über das innere Wesen irgendeiner jener Erschei-
nungen erhalten wir aber dadurch nicht den geringsten Aufschluß:
dieses wird Naturkraft genannt und liegt außerhalb des Gebiets der
ätiologischen Erklärung... Die Kraft selbst, die sich äußert, das
innere Wesen der mit jenen Gesetzen eintretenden Erscheinungen
bleibt ihr ewig ein Geheimnis, ein ganz Fremdes und Unbekanntes,
sowohl bei der einfachsten, wie bei der kompliziertesten Erschei-
nung...‘“42 „Es ist. uns ebenso unerklärlich, daß ein Stein zur Erde
fällt. als daß ein Tier sich bewegt.‘ #8
Neuntes Kapitel
Die Anwendung der naturwissenschaftlichen Denkweise
auf die Nationalökonomie
4. Die wissenschaftliche Einstellung der ordnenden
Nationalökonomie
Die Anwendung der naturwissenschaftlichen Denkweise auf die
Wirtschaltswissenschaft führt zu derienigen Richtung der National-
41 A, Schopenhauer, Von der vierfachen Wurzel usw. $ 20. 2. Aufl. S. 45.
4 A, Schopenhauer, ebenda S. 148.
42 A, Schopenhauer, Welt als Wille und Vorstelunz. 5. Aufl. 2, 116.