die die Lage des ganzen Volkes innerhalb des Landes, in
dem sie gequält und unterdrückt werden, verbessern.
Faitlowitsch und seiner Schwester ist es gelungen, in
Addis Abeba für die Falaschas, die als Zimmerleute,
Maurer und Goldschmiede in Ras Taffaris Diensten stehen,
eine Schule zu gründen, wo auch deren Kinder unterrichtet
werden. Diese Schule, die von dem amerikanischen Pro—
Falascha⸗Komitee erhalten wird, steht unter der unmittel—
baren Leitung von Taamrat Emanuel, einem Falascha,
dessen Ausbildung in Italien und Deutschland gleichfalls
auf die Bemühungen Faitlowitschs zugunsten der Falaschas
unter der Judenwelt zurückzuführen ist. Hauptsächlich
Faitlowitschs Wirksamkeit wird auch die Tatsache verdankt,
daß die genannte Organisation 1908 eine Kommission
nach Abessinien sandte, die Untersuchungen über die
Frage, ob die Falaschas tatsächlich jüdischen Ursprungs
sind, über ihre gegenwärtige Lage und die Mittel, diese
zu bessern, anstellen sollte. Die Kommission stand unter
der Führung des Rabbiners Haim Nahoum, der dieser
Arbeit drei Monate widmete. Sein Bericht läßt er—
kennen, daß er niedergedrückt von den Schwierigkeiten der
Reise und enttäuscht war von der geringen Größe und An—
zahl der Dörser, enttäuscht anscheinend auch, daß die Syna—
gogen, von denen man ihm erzählt hatte, sich nur als
Hütten erwiesen, die sich in Form und Größe kaum von den
Wohnhäusern unterschieden.
Es ist seltsam, daß ein Rabbiner nicht gefühlt haben sollte,
daß das Gebäude, in das die Menschen zum Gottesdienst
gingen, doch wohl Synagogen sein mußten, einerlei in
welchem Stil sie erbaut oder wie groß sie waren. Er war
nicht dafür, Leute hinzusenden, die unter der Falascha-Be—
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