Trommeln. Wir wissen das, weil wir die Trommeln hören
können, wenn wir mit unseren Tanquas auf dem Wasser
sind. Manchmal verlassen die Geister den See während der
Dunkelheit und kommen ans Ufer, um Menschen zu töten.
Wir können ihre Speere nicht sehen, aber wir wissen, daß sie
in Menschenblut getaucht sind und sicheren Tod bringen. Die
Geister besuchen unsere Frauen während der Nacht. Wenn
diese schön sind, kommen die Geister immer wieder. Die
Frauen wissen nicht, daß die Geister sie besucht haben, sie
denken, sie haben geträumt. Diese Frauen gebären keine
Kinder, aber sie werden schwanger und sterben. Man kann
im allgemeinen nichts dagegen tun, aber manchmal gelingt
es einem Priester, die Geister zu vertreiben.“
So lautet der Bericht eines der herbeibefohlenen Besucher.
Ein anderer, den Efendi bereit fand zu sprechen, neigte dem
Christentum zu, war aber von übernatürlichen Ereignissen
im See und in seiner Umgebung überzeugt.
„Wir wissen, daß es Priester auf jeder Insel des Sees
gibt“, sagte er. „Manchmal riechen wir Weihrauch und
hören das Geläut ihrer heiligen Prozessionen. Es befindet
fich ein heiliges goldenes Kreuz im See und noch viel ande⸗
res Gold und Silber, das aber nicht aufgefunden werden
kann, bis die Ferengi den Tana⸗See abgelassen haben wer—
den. Dann wird der Blaue Nil ein Kanal sein, der ins
Paradies führt, das in Jerusalem liegt, der Teufel wird er—⸗
scheinen und alle Menschen rufen, und das wird das Ende
der Welt sein.“
Das etwa ist die Form, in der die Legende von Gog und
Magog bei diesem Mischlingsstamm an den Ufern des Tana⸗
Sees lebendig ist.
Aus alledem ist zu ersehen, daß die Schwarzen sowohl als
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