Object: Das Hotel- und Gastgewerbe

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DAS HOTEL- UND GASTGEWERBE 
16. VERHÄNGNISVOLLE WETTBEWERBE 
UND PREISAUSSCHREIBEN 
Wettbewerbe, Sportkonkurrenzen und Preisausschreiben der 
verschiedensten Art behandle ich in besonderen Abschnitten. 
[m Anschluß an die vorhergehenden Kapitel will ich an 
Hand von Tatsachen zeigen, wie gefährlich Preisausschreiben 
werden können, wenn man dabei nicht an die psychische 
Einstellung und Empfindlichkeit der Presse denkt. Statt 
theoretischer Erörterungen greife ich sofort ins volle Menschen- 
leben. 
Der „Zeitungs-Verlag‘, das amtliche Organ der Deutschen 
Zeitungsverleger, veröffentlichte in seiner Nr. 14 vom Jahr- 
gang 1925 eine Warnung, der er die bezeichnende. fettgedruckte 
Überschrift gab: 
‚VORSICHT! EIN NEUER GRATIS- 
REKLAMETRICK!“ 
Dann hieß es weiter in dieser Warnung, bei der ich nur die 
Angabe der Namen unterlasse, die der ‚Zeitungs-Verlag“ 
selbstverständlich genannt hatte: 
„Die Kurdirektion von ... will folgende Anzeige in den Zeitungen 
unterbringen: 
Preisausschreiben! 
Jeder Reichs- und Auslandsdeutsche, der nachweislich in drei in. oder 
ausländischen Zeitungen durch Artikel, Bilder, Gedichte usw. in der 
Zeit vom 1. April bis 1, August 1925 die beste Reklame für ... gemacht 
hat, erhält als 1. Preis 1000 Mk.; ein 2. Preis zu 500 Mk., ein 3. Preis 
zu 200 Mk. werden ausgesetzt. Ein Schiedsgericht, bestehend aus ..., 
antscheidet endgültig am 1. Oktober. Bei mehr als tausend Eingängen 
werden die Preise vermehrt, bei weniger als hundert Eingängen gekürzt. 
Die Artikel sind mit Zeitungsausschnitten bis 1. Juli der Kurdirektion 
mit einem Kennwort zu übersenden. In einem geschlossenen Umschlag 
zoll die genaue Adresse eingelegt werden. 
gez.: Dr. ..., Kurdirektor, ...
	        
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