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so daß die Bezeichnung „obere" nicht ganz unpassend zu fein scheint, ob
wohl wir damit keineswegs einen Horizont verstehen.
Diese oberen Ropianka-Schichten enthalten in der Regel keine petro
leumführende Lagen.
Wie schon oben erwähnt, prävaliren in der Nähe des M^cma-
Baches die oberen Ropianka-Schichten. Ihre Lagerung ist nicht so ge
stört und verwickelt, wie die der strzolkaartigen Schichten. Obwohl auch
hier zahlreiche Verwerfungen und Dislocationen vorkommen, so läßt sich
doch das ganze System in Falten auflösen. Während in den Sätteln
nur die oberen Ropianka-Schichten vorkommen, so erscheinen wieder tn den
Mulden strzolkaartige oder untere Ropianka-Schichten, manchmal sogar mit
den oben erwähnten naphtaführenden Sandsteinen und zahlreichen Oel-
spuren auf der Oberfläche, wie wir das z. B. mehreremale im Walde
oberhalb des Macina-Baches beobachtet haben. — Wenn wir nun
das Bergbauterrain von Ropica-ruska verlassen, und uns aufwärts gegen
das Forsthaus begeben, so finden wir, daß die rothen Thone das Liegende
eines mächtigen Sandsteincomplexes bilden.
Diese Sandsteine sind feinkörnig, vielfach zerklüftet, dünn geschichtet,
und scheinen dem jüngeren Eocen anzugehören, da wir in der Nähe von
Ropica-ruska im Liegenden derselben Nummuliten beobachtet haben, wo
von gleich die Rede sein wird. Diese Schichten streichen 11 ü und fallen
N. — Der höchste Gipfel des Bergrückens über dem Bergbauterrain wird
von einem grobkörnigen Sandstein aufgebaut, der im Volksmunde dui
Namen „Mühlstein" trägt, und auch thatsächlich zu Handmühlen ver
wendet wird, über dessen Alter jedoch sich nichts Positive^ sagen läßt.
Die zerklüfteten, eocenen Sandsteine geben Veranlassung zu einer
Erscheinung, die für die Bergbauunternehmer sehr unangenehm ist, und
die sich sehr leicht erklären läßt. Alle Schächte, die im höheren Niveau
angelegt sind haben nämlich mit großen Wassermassen zu kämpfen. Es
ist jedoch ganz natürlich, daß in Folge der Undurchlässigkeit der rothen
Thone, die das Liegende der eocenen Sandsteine bilden, sämmtliche Tag
wässer sich in den letzteren ansammeln. Aus diesem Grunde, wie auch
ferner in Berücksichtigung des Umstandes, daß bei der Anlage der Schächte
im eocenen Sandstein (der hier kein Oel enthält) zuerst dieser und nachher
die ganze Masse der rothen Thone in einer unbekannten Mächtigkeit durch
teuft werden muß, — ist die Anlage der Schächte in Ropica-ruska ober
halb der eocenen Terrasse, unserer Ansicht nach, bei den bis nun hier ge
bräuchlichen technischen Mitteln nicht rathsam, wiewohl man andererseits
durch Tiefbohrungen zu günstigen Resultaten gelangen könnte.
Wenn wir uns jetzt im Thale nach anderen Vorkommnissen von
Ropianka-Schichten umsehen, so erblicken wir zu unserem Erstaunen, daß in