vou,WORT.
VII
Bezeichnung und Würdigung von Gegenwart und Vergangenheit,
sondern auch zur Belehrung und Warnung für die Zukunft.
Für unsern Zweck dürften diese Andeutungen über die Theorie
genügen. Wir haben nur noch einige wenige Worte über die that-
sächliche Behandlung des Gegenstandes beizufügen. Die Schwierigkeit
der Bearbeitung eines Werkes wie das vorliegende findet sich nicht
im Mangel, sondern vielmehr in der lieber fülle des Materials. Es
verursachte weit mehr^Mühe, die Schrift auf ihren gegenwärtigen Um
fang zu beschränken, als nöthig gewesen wäre, eine vier- oder
sechsmal grössere Bogenzahl anzufüllen. Will man nicht ein für den
allgemeinen praktischen Gebrauch bestimmtes derartiges Buch von
vorn herein unpraktisch machen, so darf dasselbe nicht zu sehr aus
gedehnt werden. Man muss sich auf das thatsächlich allgemein Wich
tigste beschränken. Will man daher nicht das Wesen der Sache
einer blossen Form zum Opfer bringen, so darf weitaus nicht Alles
aufgenommen werden, was bei strenger Systematisirung auch noch
hätte abgedruckt werden müssen. Darnach wird es gerechtfertigt sein,
wenn bei den mittleren und den kleinen Staaten und Stätchen nicht
alle Rubriken ebenso durchgeführt wurden, wie bei den Grossmächten.
England, Frankreich u. s. f. haben im Völker- und Staatenleben eine
andere Bedeutung, als Reuss-Greiz-Schleiz-Lobenstein und Vadutz-
Liechtenstein. Aber auch rein wissenschaftlich, behufs Erforschung
höherer Gesetze, sind die Resultate von sehr verschiedenem Werthe, je
nachdem sich dieselben auf die Beobachtungen bei vielen Millionen, oder
nur auf solche bei ein Paar Tausend Menschen gründen. Endlich besitzen
wir namentlich über Frankreich und England ein statistisches Material,
wie über keinen andern Staat (was insbesondere, ausser vielen Einzeln
schriften, die 14 gewaltigen Foliobände der Statistique générale de
la France, und eine Menge englischer Parlamentsberichte — zu den
sog. blue books gehörend — beweisen. *)
gg verdient alle Anerkennung, wie man in Frankreich (und ebenso in
dem kleinen Belgien) die Statistik zu fördern sucht. Die beiden Bände Compte
rendu du Congrès général de Statistique à Bruxelles, — und Compte rendu dzi
Congrès international de Statistique à Paris, bilden an sich schon Beweise dafür.
Das letzte Werk ist von dem ebenso kenntnissvollen als gefälligen Vorstande
des statistischen Bureaus zu Paris, Herrn Legoyt, bearbeitet, dem nameirtlich
auch das Verdienst gebührt, die nicht in den Buchhandel gekommenen officiellen
Werke durch entgegenkommende Mittheilung an andere Statistiker möglichst all
gemein zugänglich und nützlich zu machen.