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Die 2Ïnberungen, bie ber Veidjstag an ber Vegierungsoor=
läge oorgenommen Ijat, bebeuten nun aber naturgemäß gang er=
Ijeblidje Winbererträge, bte auf anbere Weife aufgebradjt werben
mußten.
Wan ridjtete baßer nod) 2 neue Vrten oon Stempelfteuern
ein. Dies finb
5. Der Stempel auf Vergütungen an 2Iuffid)tsräte,
gemößnlid) Dantiemenfteuer genannt. Um nun ja nidf)t ben
Vnfdjein gu ermeden, als ßanble es fid) ßier um eine 2Irt non
©infommenfteuer, toas tatfädjlid) bodj ber galt ift, ßat man bie
$orm einer Stempelung ber Vilangaufftelíung ber ©efellfcßaften
gewählt. (Segen ben Stempel felbft ift nießts eingumenben, mir
begrüßen ißn fogar als einen Stritt auf bem Wege gu bireften
Veidjsfteuern, wenn bei ißm aud) nodj fdjücßtern bie gorm einer
„Verfeßrsfteuer“ beibeßalten ift.
6. 0at man bie fdjon befteßenbeStempelpflid)t berVftien
weldje feit 1900 2°/ 0 betrug, auf folcße ©rünbungen ausgebeßnt,
meiere über ißre 2lïtien feine Urîunben ausfertigen (fg. ungeborene
SIftien). Wir finb oom Vftienftempel an fidf) gerabe feine befonbers
warmen greunbe — ßat man aber ben Stempel für gebrudte
Vftien, fo ift es nur geredet, audj bie ungebrudten gu oerfteuern.
©erabe biefe letzteren finb nidjt im Verfeßr, bienen nidf)t bem ©r=
werbe, fonbern finb als ©rwerbsrefultate meift in reidjen Familien*
ßänben. Der Stempel wirb alfo nur feiten fdjwadje Steuerträger
treffen.
3m Übrigen bringen bie Vbänberungen bes Vörfenftempels
einige längft erftrebte Verfeßrserleid)terungen, wenn audj nießt im
gcmünfdjten Umfange.
ginben fidj unter ben Stempelabgaben nun immerhin nod)
einige, bie man nidjt bebingungslos gu oerbammen brauet, fo
wenig fpmpatifdj eine berartige ©efeßgeberei aud) ift, fo oerbient
bie fdjärffte Dppofition jenes ©efeß, woburdj bie ermäßigten
Sofalportofäße ber ^oft für ^3oftfarten unb Drudfacßen befeitigt
werben.
Wir werben uns im nädjften Kapitel mit ber Vermenbung
oon Staatseinrid)tungen als ginangquellen nod) eingeßenber be=