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schliessen sich um so enger an andere Producenten an,
jemehr ihre sociale Function specialisiert ist. Dem Pro
cess der Arbeitsteilung entsprechen auf der anderen Seite
Processe der technischen und socialen Vereinigung, die
auf einer breiteren Grundlage die Einheit der Gewerbe
und die Solidarität der verschiedenen Productionszweige
wiederherstellen.
Vom Standpuncte der Technik aus betrachtet, setzt
die moderne Fabrik an die Stelle des individuellen Ar
beiters einen Collectivarbeiter, einen riesigen Automaten,
der ebenfalls die Gesamtheit der zur Production notwen
digen Operationen durchführt: die Arbeitsteilung selbst
bedingt und ermöglicht die Socialisierung der Arbeit.
Von der socialen Seite betrachtet, stellt sich das so
dar: die zu eng gewordenen Organisationsformen, deren
Bande der technische Fortschritt zersprengt hat, werden
durch neue, den neuen Productionsformen angepasste Ge
bilde ersetzt.
Die geschlossene Hauswirtschaft, die alle Gebrauchs
gegenstände für den eigenen Bedarf der Producenten her
stellt, macht der Tauschwirtschaft mit ihren drei auf
einander folgenden Formen Platz: der Stadtwirtschaft, der
Volkswirtschaft und der Weltwirtschaft.*)
I. Die geschlossene Hauswirtschaft.
Solange die Arbeitsteilung noch in ihren Anfängen
steckt, bildet die Familie im weiten Sinne des Wortes,
d. h. die Gemeinschaft der unter demselben Dache
Wohnenden oder, wie der mittelalterliche Ausdruck lautet,
„am selben Löffel und selben Topf Sitzenden“, die ökono-
*) W. Sombart: Die gewerbliche Arbeit und ihre
Organisation. (Archiv für sociale Gesetzgebung und Statistik
1899, HI. und IV. Heft.)